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·22. August 2025
Von Unruhe keine Spur: Kovac sieht BVB zum Start „voll im Soll“

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·22. August 2025
Niko Kovac grinste kurz. „Die Frage ist ja, wer interpretiert die Unruhe hier rein? Ich sehe überhaupt keine Unruhe. Wir sind im Soll“, antwortete der Trainer von Borussia Dortmund auf die Erkundigung nach einem gefühlten Rumoren rund um den BVB vor dem Start in die Fußball-Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr/Sky) beim FC St. Pauli: „Wir sind alle angespannt – denn es geht wieder los.“
Passend im Kampf gegen die Unruhe war die Nachricht vom Freitag, wonach der Klub einem Machtkampf um das Präsidentenamt entgeht. Der Herausforderer von Hans-Joachim Watzke, Reinhold Lunow, verzichtet auf eine Kandidatur. Watzke scheidet als Vorsitzender der Geschäftsführung aus, seiner Wahl bei der Mitgliederversammlung im November steht nun nichts mehr im Wege.
Wenn es nach Kovac geht, sollen sich auch seine Schützlinge zügig auf den Weg Richtung Champions League machen. Auf eine ähnliche Zitterpartie wie in der vergangenen Saison, als es die Westfalen unter Kovac als Nachfolger von Nuri Sahin nach einer enttäuschenden Hinrunde erst im Endspurt geschafft hatten, hat der Coach keine Lust. Deshalb nahm Kovac die Profis in die Pflicht und forderte mehr Konstanz.
Mit Blick auf die Qualifikation zur Königsklasse gehe er davon aus, „dass wir es dieses Jahr wieder schaffen, aber sehr viel schneller“, sagte Kovac. Er sei aber „kein Freund vom Erzählen“. Sein Motto: „Lieber arbeiten, Ärmel hochkrempeln. Es bedarf mehr als Worte, nämlich Taten.“ Vor allem weil aus Sicht des 53-Jährigen die Konkurrenz größer geworden ist. Beim BVB sei die Hoffnung, dass das Team bis zur Länderspielpause „gut dabei ist, aber man weiß es nicht“.
Nicht genau bekannt sind auch die Transferpläne der Borussen. Mit der Verpflichtung von Jobe Bellingham sorgte der BVB für Schlagzeilen – seitdem ist aber nichts mehr passiert. Immerhin mussten die Dortmunder bis auf Jamie Gittens (zum FC Chelsea) keinem Leistungsträger nachtrauern. Um konkurrenzfähig zu bleiben, braucht es aber weiteres Personal. Das zeigte schon der maue Pokal-Auftritt bei Drittligist Rot-Weiss Essen (1:0).
„Die Transferzeit läuft bei allen Klubs noch. Wir eruieren weiterhin“, betonte Kovac. Heiß gehandelt werden der portugiesische Stürmer Fabio Silva (23/Wolverhampton Wanderers) und der argentinische Innenverteidiger Aaron Anselmino (20/Chelsea). Der in der vergangenen Spielzeit von Chelsea ausgeliehene Carney Chukwuemeka (21) soll fest verpflichtet werden.
Doch selbst bei Erfolgen auf dem Transfermarkt scheint für die Dortmunder mehr als das Erreichen der Champions League kaum realistisch. Mit einem Angriff auf Meister Bayern München rechnet rund um den BVB kaum jemand. Schließlich bezeichnete Kovac die 25 Punkte Rückstand auf die Bayern in der vergangenen Saison als „Welt“.
Immerhin kann der Kroate beim Start in Hamburg wohl wieder auf Außenverteidiger Yan Couto setzen. Bei dem Brasilianer, der in Essen brutal gefoult worden war und eine schwere Knieprellung erlitten hatte, sehe es „erstaunlich gut aus“, sagte Kovac, der in der Abwehr die langfristigen Ausfälle von Nico Schlotterbeck, Emre Can und Niklas Süle kompensieren muss. Hinter Julian Ryerson (Wadenprobleme) steht noch ein Fragezeichen.