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·17. November 2025
Warum Pavel Dotchev perfekt zum SSV Ulm passen könnte

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·17. November 2025

Es ist fast schon eine logische Entscheidung, dass Drittliga-Rekordtrainer Pavel Dotchev den SSV Ulm 1848 nun vor dem Abstieg retten soll. liga3-online.de analysiert, warum der 60-Jährige perfekt zu den Spatzen passen könnte.
Erst Robert Lechleiter, dann Moritz Glasbrenner: Gleich zweimal in Folge beförderte der SSV zuletzt einen Coach aus der U19 zum Chefcoach. Erfahrungen im Profibereich – zumindest als Trainer – konnte keiner von ihnen vorweisen. Dotchev stellt diesbezüglich nun den kompletten Gegenentwurf dar: Nicht nur, dass er bereits in 60 Zweitliga-Partien auf der Bank saß. Er bringt es auch auf 366 Spiele in der 3. Liga und ist damit der Rekordtrainer dieser Spielklasse.
Der SSV ist nach Paderborn, Sandhausen, Münster, Aue, Rostock, Köln, Duisburg und Aue bereits seine achte Station in der 3. Liga, die kein Trainer so gut kennt wie der Deutsch-Bulgare. Im Schnitt holten die Teams unter Dotchev 1,51 Punkte. Hochgerechnet auf die restliche Saison würde Ulm damit 36 Zähler aus den verbleibenden 24 Partien einfahren, die zusammen mit den bisher erzielten 13 Punkten zum Klassenerhalt reichen würden.
A propos Klassenerhalt: Der typische Feuerwehrmann ist Dotchev zwar nicht, dennoch hat er schon mehrfach Teams vor dem Abstieg gerettet und weiß damit, wie Klassenerhalt geht. Das aktuellste Beispiel ist der FC Erzgebirge Aue: Die Veilchen hatte Dotchev in der Winterpause der Saison 2022/23 übernommen, als der FCE mit nur 14 Punkten aus 17 Partien den drittletzten Platz belegte – genau wie Ulm jetzt. Anschließend holte Aue unter dem Deutsch-Bulgaren 30 Punkte aus 20 Partien und landete am Ende auf Platz 14.
Auch den MSV Duisburg hatte Dotchev in der Saison 2020/21 von einem Abstiegsplatz noch zum Klassenerhalt geführt. Mit Viktoria Köln war dem 60-Jährigen ebenfalls zweimal der Ligaverbleib gelungen. Auffällig: Bei allen Stationen gelang es Dotchev sofort, eine Trendwende herbeizuführen. Zudem konnte Dotchev acht seiner elf Debütspiele gewinnen, nur einmal musste er dabei eine Niederlage hinnehmen. Seine Maßnahmen für Krisensituationen haben sich also bewährt.
Dotchev lässt meist in einem 4-2-3-1 spielen, das er sowohl offensiv als auch defensiv interpretieren kann. In beiden Varianten legt der 60-Jährige aber stets viel Wert auf Stabilität. Und genau die benötigen die Spatzen nach zuletzt 19 Gegentoren aus den letzten fünf Partien nun auch. Die beiden Sechser würden das Zentrum sichern, wobei einer defensiv absichert und der andere situativ nach vorne stößt. So entsteht eine solide Basis, von der aus kontrollierte Angriffe aufgebaut werden können, ohne die Defensive zu vernachlässigen. Innenverteidiger und Sechser würden aktiv in den Spielaufbau eingebunden, während Außenverteidiger und Flügelspieler für Breite sorgen und Räume für kreative Aktionen schaffen.
Der zentrale Zehner erhält Freiheiten als Spielmacher, kann Angriffe leiten oder in die Tiefe starten, während der Stürmer physische Präsenz mit Beweglichkeit kombiniert, Bälle festmacht und Chancen verwertet. Bei Ballverlusten könnte die Mannschaft schnell in eine kompakte 4-4-1-1-Formation zurückfallen, um Konter zu verhindern.
Dotchev bringt die perfekte Mischung aus Erfahrung, Krisenmanagement und taktischem Know-how mit, die der SSV aktuell dringend benötigt. Seine nachweisliche Erfolgsbilanz in der 3. Liga und seine Fähigkeit, Teams schnell zu stabilisieren, machen ihn zum idealen Trainer, um die Spatzen aus der Krise zu führen. Gleichzeitig bietet sein flexibles 4-2-3-1-System eine solide Defensive, kontrollierten Spielaufbau und ausreichend kreative Optionen im Angriff, wodurch Ulm Struktur, Stabilität und Offensivkraft zurückgewinnen kann. Daher kommt es nicht von ungefähr, dass Dotchev der Wunschkandidat der Spatzen war.
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