SV Werder Bremen
·10. November 2024
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Als Oliver Burke in die Luft stieg und das Leder mit der Stirn ins Eck beförderte, brachen die Emotionen aus Ole Werner heraus. Der 36-jährige Cheftrainer ballt die Faust, läuft ein paar Schritte auf den Platz und schreit seine Freude über das Tor seines Jokers mit voller Inbrunst heraus. "Wenn du in der 90. Minute das 2:1 zu deinem ersten Heimsieg schießt", sagt Werner, der derartige Ausbrüche zumindest nicht inflationär auf der Bühne der Öffentlichkeit teilt, "dann freust du dich natürlich und das darf auch jeder sehen." Der Jubel über den Siegtreffer zum 2:1-Erfolg über Holstein Kiel unterstreicht daher auch den Stellenwert, den dieser Dreier hat.
Einerseits war das Aufeinandertreffen mit seiner Altenliebe für Werner ein besonderes Ereignis. An der Förde hatte sich der frühere Holstein-Mittelfeldspieler vom Jugend- zum Profitrainer hochgearbeitet. „Ich habe dort alles gelernt, was ich für den Trainerjob brauche und dem Verein viel zu verdanken“, sagt der Fußball-Lehrer, der in Kiel erstmals ein Spiel im Stadion besucht habe. „Umso länger du aber im Geschäft bist, desto mehr gewinnst du eine Professionalität und eine Distanz zu emotionalen Dingen.“
Die Gegenwart und Zukunft des gebürtigen Preetzers liegt nun beim SV Werder, mit dem er erfolgreich sein wolle. Wichtig war Werner dabei vor der Länderspielpause auch, dass seine Spieler eine Reaktion auf die 1:4-Niederlage in der Vorwoche bei Borussia Mönchengladbach zeigt. „Die habe ich speziell in der ersten Halbzeit gesehen, wo wir direkt gut auf dem Platz waren und ein anderes Gesicht gezeigt haben“, analysiert der Chefcoach. „Es ist aber auch völlig klar, dass das kein Spiel war, das für uns so daher läuft, denn so weit sind wir noch nicht. Wir müssen uns jeden Punkt in der Liga richtig erarbeiten.“
Daher ist es umso wichtiger, sich frühestmöglich ein Polster auf die Abstiegsränge zu erspielen. Dort stehen derzeit wiederum die Störche auf dem vorletzten Platz, auf die der SVW nun einen Vorsprung von zehn Zählern verzeichnet. Gleichzeitig steht Werder nur einen Punkt hinter Champions-League-Finalist Borussia Dortmund und zwei hinter Double-Sieger Bayer 04 Leverkusen, was nach zehn Spieltagen ein positives Zwischenfazit ergibt.
„Wir haben insgesamt, den Pokal miteingerechnet, einen vernünftigen Start hingelegt“, findet Werner. „Jetzt kommt die heiße Phase in Richtung Weihnachten mit den Topspielen gegen Frankfurt und Stuttgart – auch der Pokal ist uns wichtig. Ich bin mit der Entwicklung zufrieden, die mir ein gutes Gefühl gibt. Wir wollen nie stillstehen, sondern haben noch genug Arbeit zu tun.“