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·11 October 2025

3:1 im Topspiel: Bayern verdrängt Wolfsburg von Platz eins

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Titelverteidiger FC Bayern München führt in der Google Pixel Frauen-Bundesliga wieder die Tabelle an. Das Team von Trainer José Barcala gewann am 6. Spieltag das Gipfeltreffen beim bisher punktgleichen Spitzenreiter VfL Wolfsburg 3:1 (1:0) und rangiert jetzt wieder drei Zähler vor den Wölfinnen.

Vor 12.495 Zuschauer*innen in der großen Volkswagen Arena sorgte Nationalspielerin Klara Bühl (27.) in der ersten Halbzeit für die 1:0-Führung der Gäste. Kurz nach der Pause gelang Bühls DFB-Teamkollegin Janina Minge (48.) der Ausgleich. Es war der erste Gegentreffer für den Doublesieger in dieser Saison, nach exakt 498 Minuten.


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Wolfsburgs zweite Pflichtspielniederlage

Momoko Tanikawa (57.) und die eingewechselte Alara Sehitler (90.+5) ließen dann aber doch noch den FC Bayern über den fünften Sieg im sechsten Saisonspiel jubeln. Vor dem Treffer zum Endstand hatte Wolfsburgs Abwehrspielerin Maria-Joelle Wedemeyer wegen einer Notbremse gegen die erst kurz zuvor ins Spiel gekommene Lea Schüller die Rote Karte gesehen (90.+3).

Für den VfL Wolfsburg war es die zweite Pflichtspielniederlage in der laufenden Spielzeit. Auch beim Supercup in Karlsruhe hatte der FC Bayern München Ende August 4:2 die Oberhand behalten.

Giulia Gwinn: "Anderes Gesicht gezeigt"

"Es war ein wildes Spiel mit vielen Chancen auf beiden Seiten", sagte Torschützin Klara Bühl im Interview mit MagentaSport. "Wir sind sehr froh über die drei Punkte, die vor allem wegen der ersten Halbzeit auch verdient sind. Ich freue mich sehr, wenn ich durch meine eigene Leistung dazu beitragen konnte."

DFB-Kapitänin Giulia Gwinn erklärte: "Es war sehr wichtig für uns, ein ganz anderes Gesicht zu zeigen als beim 1:7 beim FC Barcelona in der Champions League. In einer sehr intensiven Partie haben wir alles reingeworfen, waren vor der Pause die bessere Mannschaft. Deshalb geht der Sieg aus meiner Sicht auch in Ordnung. Wir sind froh, dass wir mit drei Punkten im Gepäck nach Hause fahren."

Janina Minge: "Saison ist noch sehr lang"

"Die Niederlage ist sehr ärgerlich, weil sie auch unnötig war", meinte Wolfsburgs Nationalspielerin Janina Minge im Gespräch mit MagentaSport. "In der ersten Halbzeit hatten wir nur wenig Zugriff, da war Bayern besser. Wir sind dann aber sehr gut aus der Pause gekommen, haben zum perfekten Zeitpunkt das 1:1 erzielt. Leider haben wir dann ein bitteres Gegentor bekommen und mussten wieder hinterherlaufen. Dennoch war das 2:2 definitiv möglich. Wir lassen nach einer Niederlage aber nicht die Köpfe hängen, sondern machen weiter. Die Saison ist noch sehr lang."

VfL-Trainer Stephan Lerch betonte: "Wir sind schwer ins Spiel gekommen, unser Pressing hat zunächst nicht funktioniert. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht und uns auch einige Torchancen erarbeitet. Es war vielleicht etwas mehr drin für uns, aber das Team hat alles gegeben. Ich habe einige Schritte in die richtige Richtung gesehen."

VfL ohne Endemann - Bayern ohne Simon

Nach der 4:0-Gala in der UEFA Women's Champions League gegen Paris Saint-Germain am Mittwoch verzichtete Stephan Lerch trotz der kurzen Regenerationszeit auf allzu viele Veränderungen. Lediglich Nationalspielerin Sarai Linder und Justine Kielland rückten für die leicht angeschlagene Caitlin Dijkstra (Erkältung) und Ella Peddemors in die Anfangsformation.

Wegen einer Muskelverletzung im linken Oberschenkel, die sie sich beim Aufwärmen vor dem PSG-Spiel zugezogen hatte, fehlte Nationalstürmerin Vivien Endemann im Aufgebot und muss auch für mehrere Wochen pausieren. Weiterhin stehen Lena Lattwein, Sophia Kleinherne, Luca Papp und Smilla Vallotto nicht zur Verfügung. Neu im Kader war dafür Linnea Saelen aus der U 20, die in der 2. Frauen-Bundesliga an den Start geht.

Bayern-Cheftrainer José Barcala konnte neben Barbara Dunst (Reha nach Kreuzbandriss), Sarah Zadrazil (Kreuzbandriss), Vanessa Gilles (Muskelverletzung) und Jovana Damnjanović (Muskelfaserriss) auch auf Carolin Simon, die beim bitteren 1:7 in der Königsklasse beim FC Barcelona ebenfalls einen Muskelfaserriss erlitten hatte, nicht zurückgreifen. Außerdem nahmen Magdalena Eriksson und Lea Schüller zunächst auf der Bank Platz. Dafür rückten Glodis Viggosdottir, Giulia Gwinn und Linda Dallmann neu in die Startelf. Wegen des Ausfalls von Carolin Simon wechselte Franziska Kett von der rechten auf die linke Abwehrseite.

Auffällige Klara Bühl im Blickpunkt

Von Beginn an entwickelte sich eine äußerst intensive Begegnung. Beide Mannschaften waren darauf bedacht, den Gegner schon im Spielaufbau zu stören. Dabei hatte der FC Bayern zunächst Vorteile und kam durch Nationalspielerin Klara Bühl zum ersten Abschluss, der jedoch von der Wolfsburger Abwehr geblockt wurde. Auf der Gegenseite hätte ein missglücktes Abspiel von Klara Bühl beinahe zur Wolfsburger Führung geführt. Die folgende Flanke von Cora Zicai köpfte VfL-Kapitänin Alexandra Popp nur knapp am Bayern-Tor vorbei.

Wenig später mussten jedoch zweimal die Wolfsburger Fans tief durchatmen. Zunächst wehrte Nationaltorhüterin Stina Johannes einen Schuss von Klara Bühl ab. Dann musste Janina Minge in höchster Not gegen ihre DFB-Kollegin Linda Dallmann retten.

Die sehr auffällige Klara Bühl brachte den FC Bayern dann auch in Führung. Nach einem Zuspiel von Linda Dallmann wurde die Nationalstürmerin nicht richtig angegriffen und traf aus 16 Metern flach zum 0:1 (27.). Der Ball wurde noch ganz leicht abgefälscht. In der Folgezeit hätten die Gäste durchaus erhöhen können. Pernille Harder zielte per Kopfball und Drehschuss zweimal knapp vorbei, außerdem zwang erneut Klara Bühl Wolfsburgs Torfrau Stina Johannes zu einer Glanzparade. Mit den Fingerspitzen lenkte sie die Kugel über die Latte.

In der Schlussphase des ersten Spielabschnitts erarbeiteten sich die Wölfinnen wieder etwas mehr Spielanteile, konnten sich vor dem gegnerischen Gehäuse aber nur selten in Szene setzen. Gefährlicher blieb der FC Bayern, bei dem Glodis Viggosdottir in der Nachspielzeit eine Freistoßflanke von Klara Bühl nur knapp verpasste.

Minge bezwingt Mahmutovic erstmals

In der zweiten Halbzeit erwischte der VfL Wolfsburg einen ausgezeichneten Start und traf schnell zum Ausgleich. Im Anschluss an einen Eckball von Svenja Huth bekamen die Münchnerinnen den Ball mehrfach nicht aus der Gefahrenzone. Schließlich kam Nationalspielerin Janina Minge aus etwa elf Metern zum Abschluss. Ihr Schuss, der von Arianna Caruso noch abgefälscht wurde, landete zum schnellen 1:1 (48.) im Netz. Für Bayern-Torhüterin Ena Mahmutovic war es der erste Gegentreffer in dieser Saison.

Der VfL wollte gleich nachlegen, musste aber nur wenig später durch eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr den erneuten Rückstand hinnehmen. Eine hohe Flanke von Giulia Gwinn senkte sich in den Wolfsburger Strafraum, wo Maria-Joelle Wedemeyer und Sarai Linder nicht entscheidend störten, sodass Momoko Tanikawa die Kugel volley nehmen konnte und den FC Bayern über das 1:2 (57.) jubelte.

Nachdem Torhüter Stina Johannes mit einer weiteren Parade gegen Pernille Harder das dritte Gegentor verhindert hatte, entfachte der VfL Wolfsburg sehr viel Druck, um zumindest noch den Ausgleich zu erzwingen. So lenkte die eingewechselte Magdalena Eriksson einen Schuss von Janina Minge zur Ecke ab, Lineth Beerensteyn traf nur das Außennetz und die ebenfalls erst später ins Spiel gekommene VfL-Angreiferin Kessya Bussy zögerte in aussichtsreicher Position zu lange, sodass Stine Ballisager klären konnte.

Der FC Bayern nutzte das Wolfsburger Powerplay zu schnellen Kontern. Zunächst konnte Maria-Joelle Wedemeyer die eingewechselte Lea Schüller nur durch ein Foul stoppen. Schiedsrichterin Fabienne Michel wertete das Vergehen als Notbremse und zeigte die Rote Karte (90.+3). Wenig später traf mit Alara Sehitler eine weitere Münchner Jokerin nach Zuspiel von Klara Bühl sehenswert zum entscheidenden 1:3 (90.+5) ins obere rechte Toreck. Unmittelbar vor dem Abpfiff hatte Klara Bühl selbst sogar noch das vierte Tor auf dem Fuß, verzog aber freistehend knapp.

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