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·7 June 2025
Fehlstart in WM-Qualifikation: Italiens "Nacht der Apokalypse"

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·7 June 2025
Nach dem Fehlstart der italienischen Fußball-Nationalelf in die WM-Qualifikation sind die Squadra Azzurra und ihr Trainer Luciano Spalletti ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Als „Nacht der Apokalypse“ und „Götterdämmerung“ beschrieb die Gazzetta dello Sport das 0:3-Desaster des Ex-Weltmeisters in Norwegen und stellte Spalletti für das „Ende der Welt“ an den Pranger: „Basta! So geht es nicht weiter. Das ist nicht tolerierbar.“ Das Blatt befeuerte die Furcht der Tifosi vor der dritten WM-Endrunde nacheinander ohne Italien. „Italien gedemütigt, deklassiert und vernichtet. Die Gefahr ist real“, meinte die Gazzetta. Tuttosport sieht Italien nur vier Jahre nach dem EM-Triumph sogar schon „am Abgrund“. Laut Corriere della Sera stehen die Azzurri „wieder mit dem Rücken an der Wand“.
Italiens Spieler gaben sich angesichts lautstarker Schmährufe ihrer nach Oslo mitgereisten Fans selbstkritisch. „Ich kann nicht erklären, was passiert ist. Unsere Fans verdienen solche Spiele nicht“, sagte etwa Torhüter Gianluigi Donnarumma vom Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain: „Wir sind Italien, es ist nicht akzeptabel, solche Spiele zu spielen. Wir müssen eine Reihe von Entschuldigungen aussprechen.“ Wie in Oslo kamen auch auf dem Apennin schon Forderungen nach Spallettis Rücktritt auf. Die Gazzetta verlangte nicht nur den Abgang des Coaches, sondern auch die Demission von Verbandschef Gabriele Gravina. Der FIGC-Boss hatte Spalletti vor Jahresfrist nach Italiens enttäuschendem Achtelfinal-K.o. bei der EM in Deutschland noch ausdrücklich gestützt: „Spalletti kann trotz vieler Fehler nicht der einzige Verantwortliche sein.“
Spalletti wollte von einem Rücktritt allerdings nichts wissen. „Ich führe diese Gruppe immer an. Es gibt noch viel zu verbessern, aber ich gehe mit diesen Jungs voran und mit diesem Projekt, das nicht infrage steht“, sagte der 66-Jährige. Gelegenheit mindestens zur Rehabilitierung bekommen Spalletti und sein Team im nächsten Ausscheidungsspiel am Pfingstmontag (20.45 Uhr/DAZN) gegen Moldau.
Foto © NTB/SID/ERIK FLAARIS JOHANSEN