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·21 September 2025

Nach Debakel in Frankfurt: Diese Baustellen muss Galatasaray (dringend) beheben – Analyse

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Nach dem desaströsen CL-Auftakt in Frankfurt sitzen die Stacheln bei Galatasaray noch tief. Dabei kam die Niederlage wohl zum richtigen Zeitpunkt, denn im Galatasaray-Spiel kamen einige Baustellen zum Vorschein, die mit Blick auf die kommenden CL-Partien bereits jetzt ins Visier genommen werden müssen. Eine Analyse von LIGABlatt-Redakteur Arben Hoti.

Mit großen Erwartungen startete "Cim Bom" die Reise in der Königsklasse, umso ernüchternder auch für die Fans, dass man dann mit einer peinlichen 1:5-Klatsche in Frankfurt unter die Räder kam und den ersten Dämpfer der Saison hinnehmen musste. Die Tatsache, dass es lediglich die Auftaktpartie war und die Truppe von Trainer Okan Buruk noch ausreichend Partien zu absolvieren hat und sich dann in besserer Form präsentieren kann, macht zwar Hoffnung. Dennoch gilt es bereits jetzt die Lehren aus der Auftaktniederlage zu ziehen und an einigen, bereits jetzt ersichtlichen Baustellen hartnäckig zu arbeiten.


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Galatasaray-Defensive ist (noch) nicht CL-reif

Die Auftaktpleite in der Königsklasse war unbestritten nicht an der überaus größeren Qualität der Frankfurter zurückzuführen. Auf dem Papier war man, auch wenn man die beiden Kader-Marktwerte vergleicht, qualitativ mindestens ebenbürtig. Vielmehr brachten sich die "Löwen" durch eigene Nachlässigkeiten in gefährlichen defensiven Zonen selbst in Bedrängnis. Neben den beiden Eigentoren wurde auch klar ersichtlich, dass die Defensive, zumindest für die großen Aufgaben auf der europäischen Bühne, noch nicht gefestigt ist. Eine Stabilität in der Defensive setzt unter anderem voraus, dass die Abwehrkette im Spielaufbau von Experimenten absieht und einfache Lösungen bevorzugt. Möchte man international erfolgreich sein, müssen die individuellen Fehler schleunigst abgestellt und eine CL-reife Abwehr geformt werden.

Führungsspieler müssen Mentalität vorleben

Neben den Schwachstellen in der Defensive, untermauerte Galatasaray auch große Defizite im mentalen Bereich. Nach der durchaus ordentlichen ersten halben Stunde, folgte nach dem ersten Gegentreffer ein deutlicher Leistungsabfall, was unter anderem auch auf die fehlende Mentalität auf dem Platz zurückzuführen war. Auch Gala-Neuzugang Gündoğan bestätigte diesbezüglich im Nachgang der Partie, dass die Stimmung nach dem Gegentreffer merklich gekippt ist. Gerade die Führungsspieler um Gündoğan und Co. müssen in diesen schwierigen Situationen – die in der Königsklasse aufgrund der hohen Qualität der Gegner unvermeidbar sein werden – vorangehen und Verantwortung übernehmen. Attribute wie Mentalität und der unerbittliche Kampf gegen Widerstände im Spiel dürfen in einer europäischen Spitzenmannschaft, wonach Galatasaray auch strebt, keinesfalls fehlen. Noch weniger dürfen derartige Einbrüche in mentaler Hinsicht passieren, möchte man in der Champions League mit den europäischen Schwergewichten konkurrieren.

Buruk muss seine Taktik überdenken

Gala-Coach Okan Buruk hat sich zweifelsohne in der türkischen Süper Lig binnen kürzester Zeit national zum aktuell erfolgreichsten Trainer gemausert. Dennoch ist auch bei ihm, wie in der Vergangenheit bei vielen großen türkischen Trainer, der große Erfolg in Europa bisher ausgeblieben. Nimmt man das Spiel gegen Frankfurt näher unter die Lupe, so muss man konstatieren, dass auch in taktischer Hinsicht nicht alles richtig gemacht wurde. Zwar erschwerten auch hier die individuellen Fehler in der Abwehr die Situation für den Trainer. Dennoch merkte man vor allem nach dem ersten Gegentreffer, dass das Spiel von "Cim Bom" in Summe weitestgehend statisch und planlos wirkte. Einen wirklichen Plan B, der in dieser Partie unausweichlich war, konnte man nicht erkennen. Vor allem die Spitzenteams in Europa glänzen durch taktische Flexibilität, auch inmitten einer Partie. Konkret muss sich Trainer Buruk für die kommenden CL-Spiele gegen größere Namen des europäischen Fußballs einen defensiveren Ansatz wählen, in welchem die gesamte Mannschaft etwas tiefer steht und so ein kontrolliertes Konterspiel mit schnellen Offensivspielern ermöglicht.

Auch wenn der CL-Auftakt in Frankfurt bitter gelaufen ist, so könnte die Niederlage allen Beteiligten die Augen zur richtigen Zeit geöffnet haben. Da der straffe Spielplan nicht viel Zeit lässt, müssen die unübersehbaren Baustellen bereits jetzt ins Visier genommen werden. Auf die Verantwortlichen wartet daher noch viel Arbeit.

Foto: Alex Grimm/Getty Images

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