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·24 September 2025
Rummenigge stellt sich hinter Hoeneß: „Wir müssen ihn unterstützen“

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·24 September 2025
Bei kaum einem Verein in Europa prägt eine einzelne Persönlichkeit die öffentliche Diskussion so sehr wie beim FC Bayern. Besonders Uli Hoeneß bleibt auch nach seinem Rückzug aus dem Tagesgeschäft eine zentrale Figur. Nun meldet sich Karl-Heinz Rummenigge erneut zu Wort – und stärkt seinem langjährigen Weggefährten eindrucksvoll den Rücken.
Im Gespräch mit der tz äußerte sich der 69-Jährige ausführlich zur Rolle des Ehrenpräsidenten. Rummenigge machte dabei klar, wie sehr er Hoeneß schätzt: „Ich verstehe ihn und kenne ihn auf allen Ebenen: als Mitspieler, als Manager, als Präsident, als Vorsitzender des Aufsichtsrats. Wir haben uns oft gestritten. Aber er will nur eines: einen erfolgreichen FC Bayern, mit soliden, seriösen Finanzen, der Freude bereitet. Wir müssen ihn dabei unterstützen. Das hat er sich mit seinem Lebenswerk verdient.“
Trotz seines Rückzugs prägt Hoeneß weiterhin das Geschehen an der Säbener Straße. Offiziell gehört er dem Aufsichtsrat an, doch in der Praxis agiert er nach wie vor aktiver, als es seine Funktion vermuten lässt.
Foto: IMAGO
Immer wieder sorgt der Ehrenpräsident mit öffentlichen Aussagen für Diskussionen, zuletzt etwa mit kritischen Tönen gegenüber Sportvorstand Max Eberl. Für Rummenigge gehört diese Klarheit jedoch untrennbar zu Hoeneß: „Uli ist anders, als viele Menschen in der Öffentlichkeit denken, und er ist äußerst hilfsbereit. Er scheut die Öffentlichkeit nicht, sozusagen. Aber er wird manchmal unfair kritisiert. Jede seiner Aussagen wird seziert, um zu polarisieren und Kontroversen zu erzeugen. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der mehr für den FC Bayern getan hat als Uli.“
Rummenigge blickte zudem auf die erfolgreiche Zusammenarbeit früherer Jahre zurück. Gemeinsam mit Franz Beckenbauer, Karl Hopfner und Uli Hoeneß habe man stets im Sinne des Vereins gehandelt: „Dieses Team war einzigartig, eine echte Einheit. Selbst wenn wir unterschiedliche Interessen hatten, haben wir so lange diskutiert, bis eine Entscheidung getroffen war. Nie, wirklich nie, ist danach jemand aufgestanden und hat gesagt: ‚Ich hab’s ja gesagt.’“
Foto: IMAGO
Darüber hinaus hob Rummenigge hervor, wie wichtig Stabilität für den Rekordmeister schon immer war. „Für mich war es immer entscheidend, dass der FC Bayern stabil bleibt. In den letzten 20 Jahren haben wir jede Krise gemeinsam überstanden – und dabei lernt man die Menschen kennen, auf die man sich wirklich verlassen kann: Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß, Karl Hopfner und später Herbert Hainer und Jan-Christian Dreesen. Sie alle sind loyal und waren zur Stelle, wenn es darauf ankam, stets mit dem Wohl des Klubs im Blick.“
Bereits zuvor hatte Rummenigge betont, dass der Verein von der Stimme seines Ehrenpräsidenten profitiert. „Der FC Bayern braucht nicht weniger Uli Hoeneß, er braucht mehr Uli Hoeneß“, stellte er klar.
Während manche Beobachter eine stärkere Einbindung von Hoeneß im operativen Geschäft fordern und andere in seiner Präsenz eine Blockade für frische Ideen sehen, bleibt eines unbestritten: Uli Hoeneß ist nach wie vor eine Schlüsselfigur in München – und daran dürfte sich so schnell nichts ändern.