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·27 de noviembre de 2025

Elisa Senß vor Nations-League-Finale: "Wir müssen uns vor Spanien nicht verstecken"

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Am Freitag (ab 20.30 Uhr, live im ZDF) trifft die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in Kaiserslautern im Finalhinspiel der UEFA Women's Nations League auf Weltmeister Spanien. Elisa Senß fiebert der Neuauflage des EM-Halbfinales entgegen, das Deutschland verlor. Im exklusiven DFB.de-Interview spricht die 28 Jahre alte Mittelfeldspielerin von Eintracht Frankfurt über diese bittere Niederlage und ihren ungewöhnlichen Weg in die Nationalmannschaft.

DFB.de: Elisa Senß, wie ist die Stimmungslage vor den beiden Duellen gegen die Spanierinnen?


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Elisa Senß: Sehr gut. Wir freuen uns wirklich auf die beiden Spiele. Das werden zum Jahresausklang nochmal zwei echte Höhepunkte.

DFB.de: Kribbelt es auch schon ein wenig?

Senß: Auf jeden Fall. Wir wissen, dass zwei besondere Begegnungen auf uns warten. Es ist ein Finale, also können wir einen Titel gewinnen. Das ist niemals normal. Aber irgendwie fühlt es sich auch etwas ungewohnt an, weil das Finale in diesem Wettbewerb in Hin- und Rückspiel ausgetragen wird. Wir brauchen also über mindestens 180 Minuten eine Topleistung, wenn wir den Titel holen wollen. Vorfreude und auch Aufregung sind schon vorhanden.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Spanierinnen ein?

Senß: Das letzte Spiel gegen Spanien ist noch nicht so lange her, und wir haben nicht vergessen, dass wir da eine bittere Niederlage kassiert haben. Die Spanierinnen zeigen natürlich seit Jahren, dass sie zur absoluten Weltspitze gehören und individuell unglaublich starke Spielerinnen in ihren Reihen haben. Aber wir auch. Wir müssen uns nicht vor Spanien verstecken.

DFB.de: Wird es vor allem auch auf die mannschaftliche Geschlossenheit ankommen?

Senß: Ja, natürlich. Unser Teamgeist zeichnet uns aus. Das hat man auch bei der Europameisterschaft gesehen. Wir haben eine super Gemeinschaft, die uns trägt. Aber es ist nicht nur das. Wir haben auch die spielerische Klasse, um den Spanierinnen Paroli zu bieten. Ich gehe von einem Duell auf Augenhöhe aus. Kleinigkeiten werden am Ende vermutlich ausschlaggebend sein. Darauf sind wir vorbereitet.

DFB.de: Ist auch der Revanchegedanke nach dem EM-Halbfinalaus gegen die Spanierinnen ein Thema?

Senß: Es ist eher eine neue Aufgabe, die wir lösen wollen. Aber klar, wir haben die Niederlage bei der EM natürlich nicht vergessen, weil sie wehgetan hat. Wir starten jetzt wieder bei 0:0 und wollen diesmal gewinnen. Darauf richtet sich unser Fokus.

DFB.de: Sie haben erst 2023 Ihr Länderspieldebüt gefeiert und in den vergangenen beiden Jahren bereits 28 Partien im DFB-Trikot absolviert. Hinzu kommt, dass Sie keine U-Nationalmannschaften durchlaufen haben. Heutzutage ein durchaus ungewöhnlicher Weg…

Senß: Das ist eine Aussage, bei der ich mitgehen würde. Vielleicht kann man sagen, dass ich eine Spätstarterin bin. Ich bin tatsächlich relativ spät in die Nationalmannschaft gekommen. Wahrscheinlich habe ich einfach etwas mehr Zeit gebraucht, um mich zu entwickeln. Bei anderen Spielerinnen war das anders, ging das schneller. Jede muss halt ihren eigenen Weg finden. Ich bin glücklich über meinen und auch sehr stolz darauf. Für mich war es so genau richtig.

DFB.de: Sie gelten als Kämpferin im defensiven Mittelfeld und gehen keinem Zweikampf aus dem Weg. Kommt diese Fähigkeit auch daher, weil Sie in der Jugend lange mit Jungs gespielt haben?

Senß: Das ist bestimmt ein Faktor. Ich musste dort früh lernen, mich durchzusetzen. Es hat mir immer Spaß gemacht, mit den Jungs zu spielen und mich mit ihnen zu messen, weil es teilweise sehr körperlich war. Ich liebe einfach defensive Zweikämpfe und das Erobern von Bällen. Das ist genau mein Spiel. Gleichzeitig ist es mir auch wichtig, dann schnell das Spiel nach vorne zu gestalten und meine Mitspielerinnen in Szene zu setzen.

DFB.de: Auf dem Betzenberg in Kaiserslautern erwartet Sie ein volles Haus. Ist das eine Konstellation, von der Sie früher geträumt haben?

Senß: Es ist einfach nur großartig, dass wir mittlerweile so fantastisch unterstützt werden und die Stadien fast immer voll sind. Es ist jetzt ja auch das letzte Heimländerspiel eines sehr ereignisreichen Jahres. Wir wollen uns gerne mit einem Erfolg von unseren Fans verabschieden. Dafür geben wir alles. Diese Unterstützung pusht uns und reißt uns mit.

DFB.de: Viele junge Mädchen fangen gerade mit dem Fußball an, weil Sie und Ihre Mitspielerinnen sie inspirieren. Was bedeutet Ihnen das?

Senß: Das ist das größte Lob, das wir bekommen können. So etwas zu hören, macht einen natürlich stolz. Da merkt man einfach, dass man für eine ganz große Sache steht. Wir wollen nicht nur auf dem Platz Vorbilder sein, sondern auch außerhalb. Und wir wollen nahbar bleiben.

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