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·18 de agosto de 2025
HSV und der 1. FC Köln sind zurück: Das sind die Chancen der Aufsteiger

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·18 de agosto de 2025
Zwei Traditionsklubs sind zurück in der Bundesliga. Es handelt sich dabei um den Hamburger SV und den 1. FC Köln. Beide Vereine strahlen etwas aus, beide wollen sich wieder in der Beletage des deutschen Fußballs etablieren. Sind sie gekommen, um am Ende auch zu bleiben?
Die Attraktivität der Bundesliga wird durch die beiden Aufsteiger Hamburg und Köln zweifelsohne gesteigert. Sie strahlen etwas aus, haben viele Fans im Rücken, in der Vergangenheit große Erfolge gefeiert. Die Namen sind groß, die Erwartungen an diese beiden Klubs natürlich auch. Doch wie stehen die Chancen rein sportlich? Und was hat sich im Sommer getan?
Stefan Kuntz, Sportvorstand des HSV formulierte sehr passend, wie herausfordernd die Bundesliga für die Hanseaten sein wird: „Wichtig ist, dass wir alle verstehen, dass es schon extrem schwer war, in die Bundesliga aufzusteigen, doch es wird ebenso schwer, jetzt in der Liga zu bleiben. Die Bundesliga ist kein Kindergarten, sondern dort sind 100 Prozent Konzentration und Einsatz gefordert“. Diese Herausforderung werden die Rothosen ohne zwei Leistungsträger aus der Aufstiegssaison in Angriff nehmen.
Der Vertrag von Davie Selke, mit 22 Treffern Toptorschütze der 2. Bundesliga, wurde nicht verlängert. Selke verließ die Hamburger nach nur einem Jahr an der Elbe im Sommer ablösefrei in Richtung Süperlig und geht nun für Basaksehir auf Torejagd. Außerdem verkaufte der HSV den stets gesetzten Mittelfeldstrategen Ludovit Reis für sechs Millionen Euro an den Club Brügge. Dennoch werden die Hamburger im Oberhaus weitestgehend auf das Grundgerüst setzen, mit dem der Aufstieg nach sieben Jahren Zweitklassigkeit gelang.
Dazu gehört auch Merlin Polzin an der Seitenlinie. Der Aufstiegscoach kürte, für viele Überraschend, einen Neuzugang zum Kapitän. Den als Ersatz für Selke verpflichteten Yussuf Poulsen von RB Leipzig. Der Däne verfügt über jede Menge Bundesligaerfahrung und hat diese sowohl Polzin als auch dem größten Teil des Kaders voraus. Zusätzlich ergänzt er Robert Glatzel durch einen anderen Spielstil. Poulsen ist anders als Glatzel und zuvor Selke kein klassischer Strafraumstürmer, sondern kommt auch über seine Spiel- und Laufstärke.
Neben dem 31-Jährigen Routinier verpflichtete der HSV auch Rayan Philippe für die Offensive. Der Franzose kam von Eintracht Braunschweig und soll den Angriff mit seiner Dynamik beleben. Das Mittelfeld verstärkten die Hamburger mit Nicolai Remberg vom Absteiger Holstein Kiel und Nicolas Capado, der von RB Salzburg kam. Auch in der Abwehr wurde nachgebessert, hier wurde Ex-Hertha Innenverteidiger Jordan Torunarigha von KAA Gent verpflichtet.
(Foto: Getty Images)
Trotz der Neuzugänge ist klar, dass es für die Hamburger darum gehen wird, die Klasse zu halten. Bei einem Blick auf den Kader sticht kein Spieler ins Auge, der in der Bundesliga alleine den Unterschied machen kann. Es wird nur über mannschaftliche Geschlossenheit und ein klares taktisches Konzept von Merlin Polzin funktionieren, in der Bundesliga zu bleiben. Und genau das ist ein Punkt, der Sorge bereitet.
Die durchwachsene Saisonvorbereitung und der beängstigend schwache Auftritt in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Oberligisten Pirmasens zeigten, dass es für die Hamburger bis dahin ein weiter Weg ist. Immerhin ist man sich auch im Verein darüber im klaren, dass der Ligaverbleib das primäre Ziel sein muss. Immerhin: Bis zum Ende der Transferperiode ist noch Zeit, dem Kader ein, zwei neue Elemente hinzuzufügen.
Foto: Getty Images
Beim 1. FC Köln ist vieles neu bei der Rückkehr in die Bundesliga nach einem Jahr Abstinenz. Mit Lukas Kwasniok steht ein neuer Trainer an der Seitenlinie und auch der Kader sieht stark verändert aus. Die Domstädter haben mit Damion Downs, der für acht Millionen Euro zu Southampton wechselte und Tim Lemperle, den es ablösefrei nach Hoffenheim zog, ihre beiden besten Torschützen aus der Vorsaison verloren. Außerdem verließen unter anderem Eigengewächs Max Finkgräfe und Mittelfeldakteur Dejan Ljubicic den FC.
Auch auf der Zugangsseite hat sich bei den Kölnern einiges getan. Zuletzt wurde der niederländische Innenverteidiger Rav van den Berg für acht Millionen Euro von Middlesbrough geholt. Vorher wurde die Offensive durch die Einkäufe von Isak Johannesson, Ragnar Ache und Marius Bülter verstärkt. Johannesson kam aus Düsseldorf, Ache aus Kaiserslautern und Bülter von Hoffenheim. Zudem wurde Jakub Kaminski vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Neben van den Berg für die Innenverteidigung kamen mit dem fest verpflichteten Sebastian Sebulonsen und dem ausgeliehenen Kristoffer Lund auch je ein neuer Rechts- und Linksverteidiger. Das Mittelfeldzentrum soll Tom Krauß verstärken.
Ein weiterer Hoffnungsträger beim FC ist Said El Mala, der nach seiner Leihe zu Viktoria Köln zurückkehrt. Der 18-Jährige Flügelspieler begeisterte in der dritten Liga und verfügt über ein riesiges Potenzial. Seine Stärken im eins-gegen-eins könnten auch in der Bundesliga für große Begeisterung sorgen.
Auch wenn in Köln anders als beim HSV der Klassenerhalt nicht offiziell als Ziel ausgerufen wurde, wird es auch in der Domstadt erstmal darum gehen, in der Bundesliga zu bleiben. Anders als bei den Hamburgern gehen die Kölner allerdings mit einer positiven Grundstimmung in die Saison. Auch, wenn gegen Jahn Regensburg in der ersten Pokalrunde durch Tore in 90.+6 und 90.+8 in allerletzter Sekunde nach 0:1-Rückstand das Weiterkommen klargemacht wurde. Grund dafür ist unter anderem ein überzeugender 4:0-Erfolg in einem Testspiel gegen Atalanta Bergamo, der natürlich nicht zu hoch gehangen werden darf.
Mit ein wenig Fantasie ist durchaus vorstellbar, dass der 1. FC Köln, wenn die Spielidee von Kwasniok funktioniert und die Neuzugänge im Zusammenspiel mit Leistungsträgern wie Eric Martel einschlagen, frühzeitig den Klassenerhalt klarmacht und nichts mit dem Abstieg zu tun hat.