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·24 de noviembre de 2025

Ovationen für Lunow und den neuen BVB-Präsidenten Watzke

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Die lange zeitliche Dauer war in erster Linie dem erstmals hybriden Abstimmungsprozedere geschuldet. In diesem Jahr standen u.a. die Wahl des gesamten Präsidiums des Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund sowie der Kassenprüfer und des Ältestenrats an. Watzke wurde letztlich mit 59 Prozent der abgegebenen Stimmen zum 19. Präsidenten in der Geschichte des BVB gewählt. Für Daniel Lörcher als Stellvertreter des Präsidenten stimmten 71 Prozent. Die bisherige Vizepräsidentin Silke Seidel erhielt bei der Wahl zur Schatzmeisterin 61 Prozent der abgegebenen Stimmen. Das neue Präsidium wurde der Satzung entsprechend auf drei Jahre gewählt.

Norbert Dickel und Gerd Kolbe wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Zur Wahl stand auch der Ältestenrat. Gewählt wurden Wolfgang Paul, Fritz Lünschermann, Günter Kutowski, Norbert Dickel, Siegfried Held, Lothar Huber, Dr. Gerhard Langemeyer, Theo Redder und – neu – Jörg Heinrich sowie Dr. Christian Hockenjos. Kassenprüfer für das Geschäftsjahr 2025/26 sind Marcel Schmelzer und Stefan Schreiber.


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Mit der erstmals als hybride Versammlung abgehaltenen ordentlichen Mitgliederversammlung wurde ein neues Kapitel der Mitgliederpartizipation aufgeschlagen. 1951 der 238.109 Vereinsmitglieder waren vor Ort, weitere 4128 nahmen online teil. Wegen anfänglicher Probleme mit dem elektronischen Abstimmungsverfahren wurden zunächst einzelne Punkte der Tagesordnung vorgezogen.

Zum 21. und zugleich letzten Mal trat Hans-Joachim Watzke als Vorsitzender der Geschäftsführung ans Mikrofon und legte den Bericht für die KGaA ab, die im Geschäftsjahr 2024/25 bei einem Konzernumsatz in Höhe von 526 Millionen Euro ein operatives Ergebnis von 115,8 Mio. Euro und einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 10,5 Mio. Euro einfuhr. „Das Eigenkapital beläuft sich auf stolze 326 Millionen“, so Watzke, der betonte: „Wir haben in diesen 20 Jahren keine Schulden für sportlichen Erfolg aufgenommen. Das ist außergewöhnlich.“

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Im schwelenden Missbrauchsvorwurf aus den 1990er-Jahren gegen einen früheren leitenden Mitarbeiter des BVB sprach Watzke den Betroffenen „mein und unser tief empfundenes Mitgefühl aus für das, was sie erlitten haben“ und versprach: „Wir werden sie mit voller Kraft unterstützen.“ Und weiter: „So etwas darf es bei Borussia Dortmund nie wieder geben!“ Er kündigte an, transparent aufklären zu lassen und über die Ergebnisse zu informieren: „Das sind wir dem Verein und besonders den Betroffenen schuldig.“ Dieses Thema zog sich durch die gesamte Versammlungsdauer und wurde von zahlreichen Rednern angesprochen. So betonte der bisherige Präsident Dr. Reinhold Lunow: „Wenn Menschen im Umfeld von Borussia Dortmund Leid erfahren haben, dann möchte ich mich im Namen aller Borussen dafür entschuldigen.“

In seinem Rückblick auf 20 Jahre in der Geschäftsführung schwang in Watzkes Worten Wehmut mit. „Wir haben wunderbare Tage zusammen erlebt, fünf Titel gewonnen und hatten sieben weitere Male die Chance, weitere Titel zu gewinnen. Es war immer extrem knapp, wir waren immer extrem nah dran.“ Er erinnerte zugleich an Tiefpunkte: Beinahe-Insolvenz, Bombenattentat auf den Mannschaftsbus, Corona – „für mich die schwerste Zeit. Niemand von uns wusste: Wie geht es weiter? Wir haben keinen entlassen, wir haben keinen in Kurzarbeit geschickt.“

Als Präsident des eingetragenen Vereins möchte der 66-Jährige „den Dialog zwischen allen aufrecht erhalten, allen zuhören“ und „ein Präsident für alle Borussinnen und Borussen sein – gemeinsam, vertrauensvoll, zukunftsorientiert.“ Er kündigte die Einberufung einer „ausgewogen besetzten Satzungskommission“ sowie „die weitere Professionalisierung des Vereins“ an, warb für „noch mehr Frauen in verantwortlichen Positionen“ und gab ein Bekenntnis zu den Abteilungen sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport ab. Den Fans versprach er in der aktuellen politischen Diskussion um die Verschärfung von Stadionverboten: „Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um diese Dinge nicht ins Kraut schießen zu lassen. Da sind Fanabteilung und ich in ihren Auffassungen sehr nah beieinander.“ Um 15:10 Uhr trat Watzke – begleitet von einem emotionalen Filmbeitrag und Ovationen des Plenums – von seinem Amt als Geschäftsführer zurück.

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Stehende Ovationen der 1951 in der Westfalenhalle anwesenden Mitglieder erhielt kurz zuvor auch der bisherige Präsident Dr. Reinhold Lunow. In einer bewegenden Rede bedankte sich der 72-Jährige dafür, „dass ich insgesamt 20 Jahre Verantwortung tragen durfte“ – zunächst als Schatzmeister, dann als Vizepräsident, schließlich als Präsident – „in meinem, in unserem Verein. Es war ein Lebenstraum, Ehre, Glück und Privileg zugleich.“ Für die Zukunft wünscht sich der Mediziner, „dass wir unsere Satzung modernisieren, Transparenz in der Arbeit der Gremien schaffen“. Seinem Nachfolger Hans-Joachim Watzke und dem neuen Präsidium wünschte er „alles Gute“, begleitet von einer herzlichen, versöhnlichen Umarmung: „Ich bleibe dem Verein verbunden: als Aufsichtsratsmitglied, als Vereinsmitglied, als Borusse.“ Watzke äußerte sich ebenfalls versöhnlich: „Als wir in der Finanzkrise in die Abgründe geschaut haben und nicht mehr wussten, wie es weitergehen soll, lieber Reinhold Lunow, habe ich Dich immer an meiner Seite gehabt. Du hast mich immer unterstützt, Du warst immer für mich da in diesen Momenten, dafür möchte ich Dir heute ganz herzlich danken.“

Der ebenfalls aus dem Vorstand ausgeschiedene Schatzmeister Bernd Möllmann („Ich freue mich auf eine neue Aufgabe im Verein“) vermeldete für den e.V. im Geschäftsjahr 2024/25 einen Überschuss von knapp vier Millionen Euro. Die Mitgliedsbeiträge in Höhe von über zwölf Millionen Euro waren größter Umsatzposten. Der Anteil an der KGaA wurde durch den Erwerb weiterer Aktien auf 5,9 Prozent aufgestockt.

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BVB-Mitglied Dirk Kießling betonte, dass die Satzung nicht mehr zeitgemäß ist. Sein Antrag unter Punkt 16.1 der Tagesordnung (Neufassung des §19 u.w.) wurde mit 77 Prozent und damit der erforderlichen Mehrheit von Dreiviertel der Stimmen angenommen. Sein weiterer Antrag unter Punkt 16.2 (Einführung einer Altersgrenze für Vereinsorgane) verfehlte das Quorum dagegen deutlich (34 %). Der Antrag der Mitglieder Timo Böhr und Christopher Giogios (Demokratie stärken) fand wiederum klare Zustimmung (80 %). Benedict Killings Antrag (Zusammensetzung Wirtschaftsrat) erhielt ebenfalls 80 Prozent der Stimmen. Dr. Markus Schäfer zog sein Ansinnen (Erneute Wahl oder Berufung in den Wirtschaftsrat) zurück und gab ihn in die Satzungskommission. Der Antrag des vormaligen Vorstands (Erweiterung Grundwertekodex) erhielt 83 Prozent. Wilfried Harthans Antrag (Transparenz über die Arbeitsweise der Vereinsorgane) bekam 94 %. Die Thematik „Multi“-Mitgliedschaft in den Abteilungen, vorgetragen von Daniel Borchers, fand ebenfalls klare Zustimmung (88 %). Das Ansinnen „Änderung des Vereinswappens“ konnte nicht zur Abstimmung gebracht werden, da der Antragsteller Sam-Joel Renken um 23:51 Uhr nicht (mehr) anwesend war.

Borussia Dortmund hat aktuell 238.109 Vereinsmitglieder. 2025 gab es bisher einen Zuwachs von rund 17.500 Mitgliedern (27.800 Neuanmeldungen, 6.300 Kündigungen, 3.900 ausgeschlossene Mitglieder). Damit ist der BVB weiterhin nach Bayern München, Benfica Lissabon (Portugal) sowie River Plate und Boca Juniors (beide Argentinien) der fünftgrößte Sportverein der Welt.Boris Rupert

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