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·23 septembre 2025
Mehr als ein Torjäger: Kane hebt Bayern-Offensivspiel auf ein neues Level

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·23 septembre 2025
Harry Kane glänzt beim FC Bayern nicht nur mit Toren – er vereint Spielmacher-Qualitäten mit Weltklasse im Strafraum. Der Engländer ist vielmehr als nur ein Torjäger.
Selbst Jonathan Tah war nach dem Auswärtssieg in Hoffenheim sprachlos. „Da fehlen mir die Worte“, sagte der Abwehrchef des FC Bayern, nachdem Harry Kane mit einem Dreierpack einmal mehr den Unterschied ausgemacht hatte. Doch Tahs Lob richtete sich nicht nur auf die Tore. „Er macht es überragend. Ich habe nicht viele Stürmer gesehen, die das abreißen, was er auf dem Platz abreißt.“ Ein Satz, der verdeutlicht, warum der Engländer weit mehr ist als ein gewöhnlicher Strafraumstürmer.
Angreifer werden traditionell an Zahlen gemessen. Treffer, Vorlagen, Quoten – sie gelten als harte Währung. Doch bei Kane zeigen die Statistiken nur einen Teil der Wahrheit. Acht Tore in den ersten vier Bundesliga-Partien sind bereits beeindruckend genug, noch dazu benötigte er dafür gerade einmal 330 Minuten. Doch wer daraus schließt, Kane sei ein reiner Vollstrecker im Strafraum, greift zu kurz.
Denn der 32-Jährige ist ebenso Spielmacher wie Torjäger. Immer wieder lässt er sich tief ins Mittelfeld fallen, zieht Gegenspieler aus der Position und schafft Räume für seine Kollegen. Von dort verteilt er lange Diagonalpässe mit der Präzision eines Quarterbacks und bereitet Angriffe ein. Drei Vorlagen in den ersten drei Ligaspielen untermauern diese Vielseitigkeit. Seine Heatmap zeigt deutlich: Kane ist weit mehr im offensiven Halbfeld zu finden als im Fünfmeterraum.
Auch ohne Ball macht er den Unterschied. Er erkennt Spielsituationen früh, bewegt sich clever zwischen den Linien und ist stets anspielbar. Selbst in der Rückwärtsbewegung zeigt er Einsatz, unterstützt bei Standards die Defensive und geht auch in die Zweikämpfe tief in der eigenen Hälfte.
Im Strafraum aber bleibt Kane einzigartig. Ob per Abschluss aus dem Spiel oder vom Punkt – die Mischung aus Präzision, Timing und Instinkt ist Weltklasse. In Hoffenheim erzielte er die Tore 96, 97 und 98 im Trikot des FC Bayern, womit er sich immer stärker der magischen Marke von 100 Treffern nähert. Zum Vergleich: Cristiano Ronaldo und Erling Haaland benötigten jeweils 105 Spiele, um diese Zahl für einen Klub zu erreichen. Kane könnte sie deutlich schneller knacken.
Seine Bilanz spricht für sich: 70 Bundesliga-Tore in nur 67 Spielen, eine Effizienzquote von 72,7 Prozent und ein Treffer alle 79 Minuten. Auch deshalb sind die Bayern mit zwölf Punkten und einem Torverhältnis von plus 15 in die Saison gestartet – ein Rekordwert.
Foto: IMAGO
Bemerkenswert ist, dass Kane trotz all dieser Zahlen auf dem Boden bleibt. „Schön, wieder getroffen zu haben und der Mannschaft helfen zu können“, sagte er nach seinem Dreierpack gewohnt bescheiden. Starallüren sind ihm fremd, stattdessen stellt er stets das Team in den Vordergrund: „Ich weiß, dass ich in diesem Team Chancen bekomme – das ist ein Verdienst der Jungs.“
Dass er dennoch die Schlagzeilen dominiert, ist unvermeidlich. Denn Kane verkörpert derzeit alles, was einen modernen Stürmer ausmacht: Torgefahr, Spielintelligenz und Führungsstärke.
Kane ist für den FC Bayern längst mehr als ein Torjäger. Er ist Taktgeber, Vorbereiter und Vollstrecker in einer Person – ein Stürmer, der die Definition des „klassischen Neuners“ neu schreibt.
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