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·15 septembre 2025
Uli Hoeness versteht die Fussball-Welt nicht mehr

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·15 septembre 2025
Der ehemalige Präsident des FC Bayern München und langjährige Manager des Klubs, Uli Hoeness, gilt als Mann klarer Worte. Das bekam zuletzt auch die Klublegende Lothar Matthäus zu spüren. Dieser agiert längst als TV-Experte und lässt regelmässig mit knackigen Aussagen in Richtung seines Ex-Klubs aufhorchen.
Das passte Uli Hoeness allerdings gar nicht, entsprechend grob fiel seine letzte Reaktion auf die Aussagen von Matthäus aus. Doch die Kommentare seines Ex-Stars dürften aktuell noch die geringste Sorge von Uli Hoeness sein, denn nicht nur er sieht den aktuellen Kader des FC Bayern München als nicht stark genug an, um international gegen die besten Klubs bestehen zu können.
Tabellenführer in der Liga
Zumindest in der Deutschen Fussball-Bundesliga läuft es bisher nach Plan. Der FC Bayern München hat die Tabellenführung übernommen, während der grosse Rivale der letzten Jahre, Bayer Leverkusen, grosse Probleme hat, den Abgang seines Star-Trainers zu verkraften. Dessen Nachfolger wurde schon nach zwei Runden gefeuert, mittlerweile liegt der Verein in der Tabelle bereits weit zurück.
Die Buchmacher sehen in den Bayern jedenfalls den haushohen Favoriten und geben lediglich Borussia Dortmund Chancen, eine erfolgreiche Titelverteidigung zu verhindern. Die Sportwetten-Branche gilt mittlerweile in Europa als essenziell für den finanziellen Erfolg des Sports, schliesslich sponserte sie zahlreiche Klubs und Ligen. Eine Ausnahme bildet allerdings die Schweiz. Die von Casino.org Schweiz angeführten Casinos dürfen keine Sportwetten anbieten, das bleibt den beiden Lotterien vorbehalten. Doch der deutsche Meistertitel ist für den FC Bayern München ohnehin ein Minimalziel, das es grundsätzlich jedes Jahr zu erreichen gilt. Viel wichtiger erscheint es Uli Hoeness, auch international aufzutrumpfen.
Ist der Klub nicht mehr attraktiv genug?
Der letzte Titel in der UEFA-Champions League liegt schon sechs Jahre zurück, seither hat sich im internationalen Fussball viel getan. Die Gagen werden immer höher, die Vereine geben mittlerweile Unsummen auch für jene Spieler aus, denen sie eine erfolgreiche Zukunft zutrauen. Der FC Bayern München hat dabei immer öfter das Nachsehen.
Das konnte man zuletzt im Transfersommer 2025 genau beobachten. Bisher nutzten die Münchner ihre Finanzkraft, um ihren härtesten Konkurrenten in der Deutschen Fussball-Bundesliga, die Stars, einfach wegzukaufen. Das ging diesen Sommer gleich zweimal daneben.
Wirtz und Woltemade gingen nach England
Zunächst entschied sich Florian Wirtz für einen Wechsel zum FC Liverpool. Der englische Meister trieb die Verhandlungen in Höhen, bei denen der FC Bayern München nicht mehr mitkonnte oder wollte. Die Ablöse betrug 125 Millionen Euro und könnte mit Bonuszahlungen noch auf 150 Millionen Euro ansteigen. Jetzt spielt Deutschlands größtes Talent in der englischen Premier League und ist damit für Bayern München ausser Reichweite.
Ähnliches gilt auch für Nick Woltemade. Der Star des VfB Stuttgart wurde ebenfalls lange mit den Bayern in Zusammenhang gebracht, nur um am Ende ebenfalls in die Premier League zu wechseln. Er spielt jetzt für Newcastle United, das bereit war, bis zu 90 Millionen Euro für die Verpflichtung des Deutschen auf den Tisch zu legen. Das Angebot von Bayern München in Höhe von 60 Millionen Euro lag also auch in diesem Fall weit unter dem tatsächlichen Abschluss.
Für Uli Hoeness ist dieser Fall besonders bitter, schliesslich hatte er sich höchstpersönlich in die Verhandlungen eingeschaltet. Doch die persönlichen Telefonate mit dem Spieler halfen nichts, er konnte Woltemade nicht von einem Wechsel nach München überzeugen.
Der Patron nutzte eine Auszeichnung zum Rundumschlag
Doch das schmälert nicht die aussergewöhnlichen Leistungen, die Uli Hoeness für den deutschen Fussball erbracht hat. Vor kurzem wurde er daher mit dem Ehrenpreis der Deutschen Fussball Liga ausgezeichnet, um seinen Einsatz zu würdigen. Damit befindet sich Hoeness in guter Gesellschaft mit Persönlichkeiten wie Frank Beckenbauer, Uwe Seeler, oder Rudi Völler.
Doch in seiner Dankesrede kritisierte der mittlerweile 73-Jährige die Entwicklung des Fussballs massiv. Er sei fassungslos, was sich in den vergangenen Wochen im internationalen Fussball abgespielt habe, gab sich Hoeness entsetzt.
Der Patron des FC Bayern München zeigte sich fassungslos, welche Summen die Klubs mittlerweile bereit seien zu bezahlen, um Spieler zu bekommen. Diese seien „völlig Gaga“, die Fans würden sich zurecht fragen, ob die Vereine „völlig bekloppt“ sind. Diesen Rundumschlag könnte man auch als Reaktion auf die Niederlage im Tauziehen um Florian Wirtz und Nick Woltemade verstehen.
Die englische Premier League gab diesen Transfersommer allein eine Summe von 3,5 Milliarden Euro für ihre Neuzugänge aus, das gab es noch nie. Uli Hoeness warnte daher, dass dies nicht mehr lange gutgehen könne. Die Deutsche Fussball-Bundesliga müsse ihren eigenen Weg gehen und dürfe nicht auf das Geld von Investoren zurückgreifen. Seinen Verein erklärte er angesichts dieser Transfersummen zum Aussenseiter und hofft auf eine Überraschung.
Geht Harry Kane im Sommer?
Den Kader des FC Bayern München sieht er nicht so kritisch, wie manche andere. Hoeness argumentiert gerne damit, dass drei Schlüsselspieler in die Mannschaft zurückkehren und diese verstärken werden. Die drei Stützen Jamal Musiala, Alphonso Davies und Hiroki Itō sollen den FC Bayern München im Herbst verstärken.
Beobachter sehen diese Aussagen als Reaktion auf die Befürchtungen von Harry Kane, dass der Kader durch zahlreiche Abgänge zu stark ausgedünnt wurde. Kane gilt als Wechselkandidat, der den FC Bayern nach dem Ende der Saison verlassen könnte. Es wird in dieser Saison also auch auf seine Torgefährlichkeit ankommen, ob die Münchner an alte Leistungen anschliessen können.