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·6 août 2025
Woltemade-Poker spitzt sich zu: Welche Optionen haben die Bayern noch?

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·6 août 2025
Der FC Bayern will Nick Woltemade – und bekommt ihn doch nicht. Der Poker mit Stuttgart ist festgefahren. Welche Optionen bleiben Max Eberl und Co., um die Lücke im offensiven Mittelfeld zu schließen?
Nick Woltemade will zum FC Bayern. Und der FC Bayern will Nick Woltemade. Eigentlich eine perfekte Ausgangslage – wären da nicht die hartnäckigen Forderungen des VfB Stuttgart. Die Schwaben verlangen über 60 Millionen Euro für ihren Topspieler, die Münchner bieten bislang maximal 55 Millionen inklusive Boni. Seitdem: Stillstand.
Laut übereinstimmenden Medienberichten gibt es derzeit keine Bewegung in den Gesprächen. Stuttgart fordert ein höheres Angebot, bevor man sich an den Tisch setzt. Und Bayern? Hofft offenbar, dass der Spieler Druck macht – bisher vergebens. Dabei steht fest: Die Zeit spielt gegen den FCB.
Denn mit dem langwierigen Ausfall von Jamal Musiala und dem Abgang von Thomas Müller fehlt dem Rekordmeister ein echter Spielmacher im offensiven Zentrum. Der Kader ist in dieser Position so dünn besetzt wie seit Jahren nicht – und mit jeder Woche ohne Fortschritt rückt eine Einigung mit Stuttgart in weitere Ferne.
Besonders brisant: Nach Informationen von RTL hat Woltemade den Bayern eine Deadline gesetzt. Demnach möchte er noch in dieser Woche Klarheit über seine sportliche Zukunft haben. Sollte bis zum Wochenende kein Durchbruch erzielt werden, will sich Woltemade 2026 dem Transfermarkt öffnen – dann hätten auch andere Top-Klubs die Chance auf den deutschen Nationalspieler.
Zwar sondieren Max Eberl und Christoph Freund parallel den Markt, doch echte Alternativen sind kaum verfügbar. Eberechi Eze (Crystal Palace) wäre eine Option – aber mit bis zu 80 Millionen Euro noch teurer als Woltemade.
Auch Xavi Simons wurde intensiv diskutiert. Doch Leipzig verlangt ebenfalls eine hohe Ablöse, und der Niederländer tendiert klar zur Premier League. Der FC Chelsea soll bereits weit vorne liegen. Stand jetzt: keine realistische Option.
Ein weiterer Kandidat wäre Christopher Nkunku. Der Franzose ist offen für eine Bundesliga-Rückkehr und hat den Bayern bereits im Winter sein „Ja-Wort“ gegeben. Der Deal platzte damals jedoch. Das Problem: Auch hier droht der FCB aufgrund der Hängepartie bei Woltemade zu spät zu kommen. Laut The Athletic sollen Klubs aus der Serie A und auch aus der Premier League interessiert sein.
Bleiben die Bayern also bei einer internen Lösung? Die wahrscheinlichste Antwort: ja.
Paul Wanner ist derzeit Kompanys Hoffnungsträger. Der 19-Jährige durfte beim Testspiel gegen Lyon in der Startelf ran – und zeigte zumindest Ansätze. Laut Max Eberl hat der U21-Nationalspieler „eine große Chance“, sich zu beweisen. Doch ob Wanner auf Anhieb die Rolle eines Musiala-Ersatzes übernehmen kann, bleibt zweifelhaft.
Auch Tom Bischof ist theoretisch eine Option, wurde aber zuletzt eher im zentralen Mittelfeld gesehen. Sein Auftritt auf der Zehn bei der Klub-WM war wenig überzeugend.
Dazu kommen Michael Olise und Luis Díaz – beides variable Spieler, die jedoch auf den Flügeln gebraucht werden. Serge Gnabry wäre eine Alternative, kämpft jedoch weiterhin mit Formproblemen. Kompany fehlen verlässliche Optionen – und das in einer Schlüsselzone seines Systems.
So festgefahren die Lage derzeit wirkt: Der Druck auf die Bayern wächst täglich. Ohne Neuzugang im offensiven Mittelfeld droht ein schwerer Saisonstart, zumal die Vorbereitung kurz und die Belastung hoch ist.
Klar ist: Der Woltemade-Poker ist nicht nur ein Transferduell mit dem VfB. Er ist ein Symbol für Bayerns schwierige Marktposition, für die Balance zwischen Geduld und Handlungszwang. Und am Ende auch für die Frage: Hat der neue Bayern-Kader wirklich genug Tiefe, um alle Ziele anzugreifen?