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Justus Pludra·30 dicembre 2025
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Justus Pludra·30 dicembre 2025
Der Fußball wird immer wieder von negativen Schlagzeilen bestimmt. Auch 2025 häuften sich Meldungen zu Trainerentlassungen, versemmelten Torchancen oder insolventen Traditionsvereinen. Höchste Zeit, dem mit fünf richtig schönen Geschichten des ablaufenden Jahres etwas entgegen zu setzen.
Zugegeben, diese Story hat einen unschönen Anfang. Denn als Brent Stevens Mitte April von seinem bevorstehenden Profidebüt erfuhr, folgte diese Nachricht nur wenige Tage auf den Tod seines Vaters.
Mitten in diesem Gefühlchaos stand der 21-jährige Keeper zum ersten Mal für den belgischen Zweitligisten Jong Genk zwischen den Pfosten. Eine herzzerreißende Angelegenheit, umso schöner war die Reaktion der Gegenspieler und Fans des RFC Lüttich.
📸 NATACHA FREISEN
Im Anschluss an die Schweigeminute vor der Partie gingen die Lüttich-Profis auf den sichtlich gerührten Stevens zu und nahmen ihn in den Arm. Als der Debütant kurz vor Schluss der folgenden Partie dann sogar einen Elfmeter hielt, skandierten die RFC-Anhänger seinen Namen und holten ihn nach dem Abpfiff zu sich in die Kurve.
"Mein Papa hätte gewollt, dass ich spiele", war sich Stevens anschließend sicher und zeigte sich von der ungewöhnlichen Unterstützung überwältigt: "Was die Lütticher Spieler und Fans vor und nach dem Spiel gemacht haben, hat all meine Erwartungen übertroffen. Sie haben großen Respekt gezeigt. Das zeigt, dass man im Fußball auch andere Dinge sehen kann." Die 1:3-Niederlage von Jong Genk wurde deshalb schnell zur Randnotiz.
Ende November fand das Finale der Copa Libertadores in Lima statt. Der viralste Clip beim 1:0-Tirumph von Flamengo war aber nicht der Siegtreffer von Danilo. Sondern ein junger Reporter, der in Sichtweite vom Estadio Monumental auf einem Hügel stand.
Cliver Huamán Sánchez war 18 Stunden lang aus seiner Heimat Andahuaylas in die peruanische Hauptstadt angereist, um das Endspiel zu kommentieren. Eine Stadionakkreditierung besaß der 15-Jährige allerdings nicht, weshalb er den nahegelegenen Hügel Cerro Puruchuco erklomm und von da aus seiner Leidenschaft nachging.
Ausgestattet mit einem Mikrofon, dem eigenen Smartphone auf maximalem Zoom und ein paar Kumpels im Hintergrund begleitete der Nachwuchsreporter das Match mit größter Hingabe. Ein Einsatz der sich lohnen sollte. Denn auch in Spanien fand das Video großen Anklang. Die 'Marca', auflagenstärkste Sport-Tageszeitung Spaniens, lud Sánchez in ihre Redaktion nach Madrid ein und ließ den Teenager wenig später im legendären Bernabéu die CL-Partie zwischen Real und Manchester City kommentieren.
Im Fußball-Tummelplatz London war Crystal Palace bisher immer eher eine graue Maus. Ein Grund dafür war auch die Tatsache, dass der 1905 gegründete Klub nie einen großen Titel gewinnen konnte. Das sollte sich im Mai ändern.
Unter der Führung des früheren Bundesliga-Trainers Oliver Glasner gelang den Adlern ein einzigartiger Höhenflug. Im FA-Cup-Finale rangen die Südlondoner das Star-Ensemble von Manchester City mit 1:0 nieder und versetzten die eigene Anhängerschaft in eine tagelange Ekstase.
📸 Mike Hewitt - 2025 Getty Images
VfR Baumholder, TSG Pfeddersheim oder SV Steinwenden hießen noch bis zum letzten Sommer die Gegner von Fabio Moreno Fell. Mit 50 Saisontoren machte sich der Stürmer in der Verbandsliga Südwest allerdings derart lautstark einen Namen, dass ein kometenhafter Aufstieg seinen Lauf nahm.
Mainz 05 klopfte an und verpflichtete den 25-Jährigen für die U23. In der Regionalliga Südwest wurde der Torjäger umgehend zum Leistungsträger, knipste in 16 Spielen neun Mal. Die ersten Aufnahmen in den Profikader folgten und auch das Bundesliga-Debüt ließ nicht lange auf sich warten.
Gegen Gladbach durfte Moreno Fell Anfang Dezember direkt in der Startelf ran, keine Woche später wurde er auch in der Conference League gegen Lech Posen eingewechselt. Die Kirsche auf der Sahnetorte: Wiederum nur wenige Tage später unterschrieb der Shootingstar einen neuen, besser dotierten Vertrag!
Klingt erstmal ziemlich traurig, ist es auch ein Stück weit. Denn Peter war Anfang Dezember nicht nur alleine im Stadion, sondern auch zum letzten Mal. Der Ajax-Fan ist todkrank, ein Wunschzentrum machte den Besuch des Heimspiels seines Herzensvereins gegen den FC Groningen Ende November möglich.
Doch der Besuch wurde nach wenigen Minuten zum Desaster. Die Ajax-Fans fuhren im derart großen Stile Pyrotechnik auf, dass die Partie abgebrochen wurde. Bei der Neuansetzung durften dann eigentlich gar keine Zuschauer ins Stadion. Aber Ajax und die Stadt Amsterdam setzten sich vehement für Peter ein, der dann als einziger Fan in die Arena durfte - und sein Team mit 2:0 siegen sah.
📸 Mike Hewitt - 2025 Getty Images









































