Was macht eigentlich Ahmed Kutucu? | OneFootball

Als gebürtiger Gelsenkirchener ging für Ahmed Kutucu ein Traum in Erfüllung, als er im Dezember 2018 sein Profidebüt für den FC Schalke geben durfte: Beim 0:0 gegen den FC Augsburg konnte er sich erstmals in der Bundesliga beweisen, nur eine Woche später folgte beim 3:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart auch prompt sein erstes Tor. Wiederum zwei Monate später stand er erstmals in der Startelf - und das gegen den großen FC Bayern! Schalke verlor zwar 1:3, doch Kutucu konnte erneut mit einem Tor auf sich aufmerksam machen.

Ganz Schalke hoffte, mit Kutucu einen neuen Torjäger gefunden zu haben. Doch trotz der vielversprechenden Anfänge bei seinem Jugendklub wollte dem Deutsch-Türken nicht der komplette Durchbruch bei den Profis gelingen. Zwei Jahre nach seinem Profidebüt trennten sich schließlich die Wege: Schalke verlieh Kutucu in die Niederlande zu Heracles Almelo, wo man sich eine bessere Entwicklung als in Gelsenkirchen versprach. Kutucu verbrachte die Rückrunde 2020/21 in der Eredivisie, konnte in 15 Spielen (davon nur dreimal in der Startelf) jedoch keinen Treffer erzielen.

Von seinen Auftritten in der Niederlande wenig beeindruckt, entschied man sich auf Schalke, Kutucu im Sommer 2021 zu verkaufen. Ein wenig überraschend, schließlich hätte man erwarten können, dass er nach dem damaligen Abstieg eine neue Perspektive bei Königsblaue bekäme. Doch womöglich brauchte S04 die Transfereinnahmen, dachte man sich. Für immerhin 500.000 Euro ging es in die Türkei zu Basaksehir.

Dort bekam Kutucu allerdings kein Bein auf den Boden und ergriff schnell die Flucht: Im Winter 2022 ging es zurück nach Deutschland, wo er eineinhalb Jahre lang auf Leihbasis für den SV Sandhausen auflief. Beim SVS fungierte Kutucu zwar nur als Einwechselspieler, kam als solcher aber immerhin halbwegs regelmäßig zum Zuge. Dennoch war auch hier klar, dass er für seine Entwicklung einen anderen Verein brauchte.

Kutucu findet sein Glück bei Eyüpspor

Nachdem seine Leihe zum SV Sandhausen ausgelaufen war, wechselte er im Sommer 2023 zum damaligen türkischen Zweitligisten Eyüpspor - die goldrichtige Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Kutucu war absoluter Stammspieler und trug mit 18 Scorerpunkten (14 Tore, vier Vorlagen) in 21 Spielen maßgeblich zu Eyüpspors Aufstieg in die Süper Lig bei.

Dort macht er in dieser Saison da weiter, wo er 23/24 aufgehört hatte: Im türkischen Oberhaus stehen nach elf Spieltagen bereits vier Tore und fünf Vorlagen für Kutucu, der ausschließlich als Flügelspieler zum Einsatz kommt, zu Buche. Dass Eyüpspor derzeit auf dem fünften Rang der Süper Lig liegt, ist vor allem den Leistungen des Ex-Schalkers zu verdanken.

Rückkehr ins türkische Nationalteam

Als Lohn für seine Leistungen wurde Kutucu im Oktober sogar zur türkischen Nationalmannschaft berufen. 2019/20, als er noch als Shootingstar beim FC Schalke galt, hatte er seine bislang einzigen beiden Länderspiele absolviert - nun also nach vier Jahren die Rückkehr in die türkische Auswahl. Zum Einsatz kam er in der vergangenen Länderspielpause zwar nicht, dennoch zeigte Kutucu sich überglücklich: "Hier zu sein, ist immer ein besonderes Gefühl für mich. Ich möchte mich bei Trainer Montella und dem ganzen Team dafür bedanken."Dazu dankte Kutucu seinem Vereinstrainer, der niemand geringeres als Türkei-Legende Arda Turan ist: "Arda trägt als Trainer viel zu uns bei, er hilft uns sehr. Er lässt mich als Spieler jeden Tag besser werden. Ich bin ihm sehr dankbar. Wir sind ein gutes Team, wir wollen jeden Tag besser werden. Ich hoffe, dass wir eine gute Saison haben werden."

In der Türkei rechnet man damit, dass Kutucu auch bei der kommenden Länderspielreise in diesem Monat in den Nationalmannschaftskader berufen wird. Der türkische Journalist Ugurcan Kanca vom Medium Medyascope twitterte erst in dieser Woche: "Ahmed Kutucu strahlt weiterhin wie ein Stern in den Händen von Arda Turan. Er macht in jedem Spiel Fortschritte mit seiner Fähigkeit, vertikale Dribblings auszuführen, seinen Pressingfähigkeiten und seinem Willen, seiner körperlichen Stärke und seiner erfolgreichen Arbeit auf engstem Raum. Wenn er so weitermacht, wird er ein sehr direkter Kandidat sowohl für die größere Verein als auch für die Nationalmannschaft sein."Mit seinen 24 Jahren hat Kutucu auf jeden Fall die besten Jahre seiner Karriere noch vor sich.

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