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·20 de setembro de 2025

Der FCK im Rauschzustand

Imagem do artigo:Der FCK im Rauschzustand

Dass gegen den vermeintlich „kleinen“ Gegner Preußen Münster wieder über 46.000 Fans auf den Betzenberg pilgerten, sorgte nicht nur für einen Zuschauerrekord bei den ersten drei Heimspielen des FCK, sondern bildete auch den richtigen Rahmen für ein Spiel, in dem der 1. FC Kaiserslautern zumindest über Nacht die Tabellenführung erobern sollte. Schlussendlich spielten sich die Lautrer in einen halbstündigen Rausch und legten damit die Basis für einen beeindruckenden Heimsieg, der wie kaum ein anderer die Handschrift des Trainers trug.

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„Never change a winning Team“

Frei nach dieser Fußballweisheit ließ sich Torsten Lieberknecht weder von Mahir Emrelis kryptischen Instagram-Posts noch von Marlon Ritters Kapitänsbinde beeinflussen. Der Cheftrainer setzte auf die Spieler, die bereits in den Spielen gegen Fürth und Darmstadt überzeugt hatten. Zurecht, wie sich herausstellte, denn personell scheinen sich die Lauterer endlich gefunden zu haben.

Mika Haas hat seine Chance genutzt und wird seinen Stammplatz so schnell nicht mehr hergeben. Semih Sahin entwickelt sich zunehmend zum Herzstück des Mittelfelds. Paul Joly und der fantastische Ivan Prtajin scheinen ebenso ihre fußballerische Klasse zu finden und zu Unterschiedsspielern zu werden. Kurz: Jeder, der am Freitagabend in der Startelf stand, ließ keinen Zweifel daran, warum er dort hingehört.

Dominanz ohne Ballbesitz

Spannend: Den Roten Teufeln gelang es mit eher geringen Ballbesitzanteilen, die Gäste durch aggressives Pressing im eigenen Drittel einzuschnüren und kontinuierlich Druck auszuüben. 42 Prozent der Pässe fanden im Bereich des Gegners statt, im Defensivdrittel des FCK waren es hingegen nur 18 Prozent. Durch hohe Ballgewinne und direktes Umschaltspiel kreierten die Pfälzer vier Großchancen, die allesamt in Toren mündeten.

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Die landläufige Meinung, dass nur mit Ballbesitzfußball ein Spiel kontrolliert werden könne, wurde von den „Pressing-Monstern” vom Betzenberg Lügen gestraft. So blieb der Ball in großen Teilen der Partie in den Reihen der Münsteraner. Doch dank des exzellenten Anlaufens auf den Flügeln fanden die Grün-Weißen nur selten Möglichkeiten.

Der FCK forcierte 53 lange Bälle der Gäste – bei einem bisherigen Schnitt von 23 und dem letzten Platz, was angekommene lange Bälle angeht –, meist hoch durchs Zentrum. Dort standen wahlweise Maxwell Gyamfi oder Ji-Soo Kim im direkten Duell mit dem Zielspieler Lokotsch. Beide meldeten ihn entweder direkt ab (Lokotsch gewann zwei von sieben Luftduellen) oder verzögerten eine Weiterleitung, bis die restlichen Teamteile nachrücken konnten.

Die Handschrift Lieberknechts

Dabei war vor allem eines erkennbar: die Spielweise Marke Lieberknecht. Vor der Begegnung mit dem SCP schickten die Roten Teufel voraus, am 34. Spieltag mit einem Torverhältnis von hochgerechnet 54:27 dazustehen. In der Aufstiegssaison beendete der SV Darmstadt unter Lieberknecht die Saison mit 50:33 Toren. Die Lilien spielten damals knapp 296 angekommene Pässe pro Spiel, während der FCK aktuell bei 308 steht.

Lauterns 4,3 Balleroberungen im letzten Drittel pro Spiel standen in der Saison 2022/23 4,8 beim SVD gegenüber. Das soll nicht heißen, dass der FCK jetzt plötzlich Aufstiegskandidat sein muss, aber die Statistik zeigt eine deutliche Ähnlichkeit. Die Roten Teufel werden augenscheinlich immer mehr zu einer Torsten-Lieberknecht-Mannschaft.

Der erhobene Zeigefinger

Bei allem Rauschfußball muss auch der nüchterne Blick gewahrt werden, sonst droht ein Kater. Denn klar ist auch: Dass die Roten Teufel vier von vier Großchancen verwerten, ist eher die Ausnahme als die Regel. Im vergangenen Jahr betrug diese Quote 60 Prozent, und auch in diesem Jahr werden sich die Zahlen entsprechend anpassen (aktuell 85 %). Auch defensiv lässt sich auf die Euphorie-Bremse treten: Oft gerieten FCK-Innenverteidiger in entscheidende Duelle auf der letzten Linie. Die nach xG pro 90 Minuten zweitschwächste Offensive der Liga konnte daraus nur einmal Profit schlagen, bei anderen Kalibern dürfte Julian Krahl deutlich mehr gefordert werden.

Letztendlich stehen nach zahlreichen Diskussionen und Spekulationen zu Saisonbeginn drei weitere Punkte, ein bocksolider Auftritt und eine Serie, die sich sehen lässt: In fünf Heimspielen unter Lieberknecht war der FCK unbezwingbar und gab nicht einen Punkt ab. Darauf lässt sich aufbauen, ebenso wie auf die 30 Minuten Rauschfußball.

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