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·04 de novembro de 2025

Fenerbahçe nach dem Umbruch: Wie Tedesco dem Klub neues Leben eingehaucht hat!

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Als José Mourinho im Sommer 2025 bei Fenerbahçe entlassen wurde, war die Stimmung in Kadıköy so kühl wie selten. Das Aus in der Champions-League-Qualifikation gegen Benfica war der letzte Tropfen, der ein ohnehin übervolles Fass zum Überlaufen brachte. Die türkische Presse sprach anschließend von einem "teuren Irrtum". Wenn man ehrlich draufschaut, war Mourinhos Verpflichtung anscheinend mehr Symbol als Strategie. Der Klub wollte mit ihm Größe demonstrieren und nicht unbedingt ein System aufbauen. Das funktioniert selten, besonders in so einem emotionalen Umfeld wie Istanbul, wo Geduld oftmals ein Fremdwort ist. Wenige Wochen später kam Domenico Tedesco, dessen Name in der Medienlandschaft anfangs eher stirnrunzelnd als euphorisch aufgenommen wurde. Doch nun, elf Spiele später, ist von dieser Skepsis kaum noch etwas zu spüren. Der 40-jährige Deutsch-Italiener ist das Gegenstück zum freigestellten Star-Trainer: weniger Charisma, mehr Konzept. Tedesco will keine Schlagzeilen kreieren, sondern Automatismen aufbauen sowie junge Spieler fördern, und wenn man dabei auf die nackten Zahlen schaut, dann passt dies bisher erstaunlich gut in eine Mannschaft, die genug große Namen vorzuweisen hat. Von fehlender Balance zu klarer Stabilität Unter Mourinho war die Mannschaft eine der Extreme: 19 Tore in seinen letzten zehn Spielen zeigen, dass Offensivkraft vorhanden war, aber 13 Gegentreffer im selben Zeitraum belegen ebenso, dass er die Defensive gegen Ende nie ganz unter Kontrolle bekam. Der Portugiese setzte auf Erfahrung und Ballbesitz, doch auf dem Platz wirkte vieles schwerfällig, beinahe träge, während in den entscheidenden Momenten die Schärfe fehlte. Mourinhos Name hatte vor allem Gewicht, keine Frage, das Team wirkte jedoch, als würde es unter einer schweren Decke liegend spielen: diszipliniert, aber irgendwie gehemmt. Vor allem in den großen Spielen verlor Mourinho sein klassisches "Special One"-Momentum. Die Mannschaft hatte unter dem zweifachen Champions-League-Sieger oftmals zwei Gesichter: zu Hause dominant, auswärts brüchig. In der türkischen Presse war spürbar, dass die Beziehung zwischen Trainer und Umfeld früh Risse bekam. Tempo statt Ballbesitz Unter Tedesco ist das Bild ein klar anderes: sieben Siege, zwei Unentschieden, eine Niederlage, dazu 17:9 Tore. Fenerbahçe spielt wieder mit einem klaren Plan, der Punkte bringt, ohne behäbig zu wirken. In einem klassischen 4-2-3-1-System bilden zwei zentrale Mittelfeldspieler das Rückgrat. Sie sichern die Räume ab und ermöglichen den Offensiven über die Flügel ein schnelles Umschalten. Wenn sie den Ball gewinnen, schaltet die Mannschaft auf Knopfdruck um, macht das Spiel vertikal und hält das Tempo hoch. Tedesco hat die Mannschaft und die taktische Herangehensweise demnach nicht neu erfunden, eher neu ausgerichtet. Sein Fenerbahçe will den Ball nicht um jeden Preis, denn statt kontrollierter Zirkulation setzt er auf zielgerichtete Bewegungen wie aggressives Pressing, somit frühe Balleroberungen und schließlich das schnelle Umschalten. "Wir sind unseren Spielern gegenüber ehrlich. So können wir nicht spielen. Wir müssen arbeiten, um so zu spielen, wie wir wollen", sagte Tedesco nach der ersten und derzeit einzigen Niederlage in Zagreb (3:1). Kein verwaltender Ballbesitz, sondern aktives Handeln und zwar mit Dynamik.

Tedesco stieß in diese Lücke mit einem völlig anderen Selbstverständnis. Kein rhetorischer Pomp, sondern klare Methodik. Statt den Ball minutenlang zu zirkulieren, wird er mit Präzision und Tempo nach vorne getragen, und obwohl der Deutsch-Italiener auf weniger Ballbesitz setzt, wirkt die Mannschaft kontrollierter, als zuvor, statt gehemmt und zäh. Die Zahlen untermauern das klar: 2,3 Punkte pro Spiel, weniger Gegentore, klarere Abläufe. Doch in diesem Fall scheint die Atmosphäre ebenso entscheidend zu sein. Fenerbahçe wäre damit an einem Wendepunkt, und wenn Tedesco es mit der Mannschaft hinbekommt, diesen Trend zu halten, kann er etwas schaffen, was Mourinho trotz seines Namens in seiner Amtszeit nicht gelang.

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