Besiktas ringt mit Selbstvertrauen – Kaytaz, Paulista und Ndidi nach dem 2:3 gegen Fenerbahce | OneFootball

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·03 de novembro de 2025

Besiktas ringt mit Selbstvertrauen – Kaytaz, Paulista und Ndidi nach dem 2:3 gegen Fenerbahce

Imagem do artigo:Besiktas ringt mit Selbstvertrauen – Kaytaz, Paulista und Ndidi nach dem 2:3 gegen Fenerbahce

2:3 gegen Fenerbahce und vierte Saisonniederlage für Besiktas

In der elften Woche der Trendyol Süper Lig musste Besiktas die nächste Enttäuschung hinnehmen: Im großen Istanbuler Derby gegen Fenerbahce setzte es nach einer 2:0-Führung am Ende eine 2:3-Niederlage – die bereits vierte Pleite dieser Saison. Wieder spielte der Klub vom Dolmabahce-Palast phasenweise ordentlich, wieder brach das Team nach einem Einschnitt ein. Diesmal standen erneut eine bzw. zwei Rote Karten im Mittelpunkt, die den Spielplan über den Haufen warf und die ohnehin angeknackste Psyche der Mannschaft weiter beschädigte.

Kaytaz: „Bis zur 26. Minute war es gut – dann kam die Rote Karte“

Besiktas-Assistenztrainer Murat Kaytaz stellte sich nach dem Spiel der Presse und vertrat Chefcoach Sergen Yalcin, der wie Orkun Kökcü die Rote Karte sah, und zeichnete ein nüchternes Bild. Er betonte, dass die Mannschaft den Matchplan zunächst umgesetzt habe: „Während der Woche konzentrierten wir uns bei unserer taktischen Planung auf die Mentalität des Trainers und darauf, dass wir, wenn wir den Ball verlieren, sofort Druck machen und ihn wiedergewinnen. Das ist das für Besiktas passende Spiel“, erklärte Kaytaz. Bis zur 26. Minute habe das Team seiner Ansicht nach genau so agiert, dann kam der Knackpunkt: „Wir sahen eine Rote Karte und es war eine richtige Karte. Wir mussten zu einem anderen Spiel zurückkehren.“ Laut Kaytaz habe dieser Moment das gesamte Gefüge verändert und Besiktas aus dem eigenen Rhythmus gebracht.


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„Selbst wenn wir ein Tor schießen, herrscht Unbehagen“

Besonders deutlich sprach Murat Kaytaz das Thema Selbstvertrauen an. „Selbst wenn wir ein Tor schießen, herrscht Unbehagen. Wir verlieren das Vertrauen in das Team“, sagte der Assistent und machte damit klar, dass die Probleme über taktische Details hinausgehen. Das gelte auch für Phasen, in denen Besiktas eigentlich Oberwasser habe: „Beim 2:2 mussten wir das Spielthema verstärken. Wir haben in der zweiten Zone aggressiv verteidigt. Als wir Fenerbahce analysierten, stellten wir fest, dass Fenerbahce dort Probleme hatte. Wir sind zu Plan B zurückgekehrt und haben dem Gegner kaum Positionen gegeben.“ Am Ende hätten jedoch individuelle Fehler den Unterschied gemacht – Fehler, die im Fußball normal seien, für dieses Team mit seiner aktuellen Verunsicherung jedoch besonders schwer wiegen.

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Appell an die Fans: „Glauben Sie weiterhin an Sergen Yalcin“

Kaytaz machte keinen Hehl daraus, dass Trainer Sergen Yalcin derzeit an mehreren Fronten kämpfen muss. „Trainer Sergen Yalcin versucht, das zu beheben“, erklärte er und verwies darauf, dass die Mannschaft Zeit brauche. Gleichzeitig richtete er einen direkten Appell an die Anhänger: „Ich kann nur sagen: Unser Fan lebt das Schwarz von Besiktas. Wir tun unser Bestes, um das Problem zu beheben. Glauben Sie weiterhin an Sergen Yalcin. Vertrauen Sie uns.“ Die Botschaft ist klar: Die sportliche Führung setzt auf Kontinuität, auch wenn die Ergebnisse ausbleiben.

Probleme nach dem Platzverweis und fehlende Ballkultur

Im weiteren Verlauf ging Murat Kaytaz auf strukturelle Schwierigkeiten der Mannschaft ein und erinnerte an frühere Zeiten. „Als wir Meister waren, herrschte in der Mannschaft eine Ballkultur“, sagte er und deutete an, dass genau diese Ball- und Positionssicherheit heute nicht mehr im selben Maß vorhanden sei. Man versuche, mehr Kontakte und Kombinationen herzustellen, im Umschaltspiel gebe es jedoch weiterhin Probleme. Als Beispiel nannte er das Kasimpasa-Spiel, in dem der Gegner laut Kaytaz praktisch nur eine richtige Chance gehabt habe, die sofort zum Tor geführt habe, während Besiktas selbst vier, fünf gute Möglichkeiten liegen ließ. Nach dem Platzverweis – im Zusammenhang sprach er vom Rauswurf von Orkun Kökcü – sei es noch komplizierter geworden. „Wir versuchen, mit unserem Personal den höchsten Ertrag zu erzielen. Jeder Spieler ist für uns wertvoll“, betonte Kaytaz.

Schiedsrichter-Frust: „Gelb für Tedesco, Rot für Sergen – gelten unterschiedliche Regeln?“

Deutlich war auch die Kritik von Kaytaz an der Linie der Unparteiischen. „Sergen Yalcin hat nicht zum ersten Mal eine Rote Karte gesehen“, sagte er und lobte gleichzeitig den Charakter des Trainers: „Wir verbringen viel Zeit mit dem Lehrer. Er glaubt an jeden Fachmann in seinem Team, mischt sich nicht in ihre Arbeit ein und respektiert sie.“ Anschließend zog er einen Vergleich: „Ich sage Ihnen, Sergen sah eine Rote Karte, aber Domenico Tedesco bekam in der gleichen Situation Gelb.“ Daraus leitete er eine provokante Frage ab: „Unterscheiden sich die Regeln für Besiktas, Fenerbahce und Galatasaray?“ Am Ende richtete er erneut den Blick auf die Anhänger: „Lassen Sie die Fans von Besiktas uns weiterhin unterstützen.“

Paulista: „Wir sollten uns selbst kritisieren“

Auch die Spieler von Besiktas stellten sich der Verantwortung. Innenverteidiger Gabriel Paulista sprach offen über das Gefühl nach der Niederlage. „Das Spiel ist ein großartiger Start gewesen. Mit der Roten Karte hat sich die Richtung des Spiels geändert. Wir begannen, dem Gegner zu viele Chancen zu erlauben“, erklärte er. Die Gegentore wollte er nicht allein auf die Stärke von Fenerbahce zurückführen: „Die Tore, die wir kassiert haben, waren nicht unbedingt das Resultat großer Kombinationen unseres Gegners. Wir haben drei Gegentore aus Einzel- und Teamfehlern bekommen. Wir sollten uns selbst kritisieren.“ Damit unterstrich Paulista, dass die Analyse in erster Linie im eigenen Haus stattfinden muss.

Ndidi fordert Einheit und Glauben an die eigene Qualität

Mittelfeldspieler Wilfred Ndidi beschrieb den Spielverlauf ähnlich. „Das Spiel lief gut für uns. Wir wussten, dass wir unser Bestes geben mussten. Wir gingen mit 2:0 in Führung“, sagte er. Der Wendepunkt war für ihn eindeutig: „Als wir nach der roten Karte das Tor kassierten, gaben wir ihnen den Schwung, den sie für ihre Rückkehr brauchten.“ Dennoch hob er den Einsatz der Mannschaft hervor: „Wir hatten Kampfgeist im Spiel. Darauf müssen wir aufbauen.“ Für die Zukunft fordert Ndidi mehr Zusammenhalt und Überzeugung: „Wir haben Qualität. Wir müssen alle ein Ganzes sein. Dann können wir eine Situation schaffen, in der wir in dieser Saison noch Gutes erreichen können.“

Warum Besiktas jetzt vor allem sein Selbstvertrauen zurückfinden muss

Die Aussagen von Murat Kaytaz, Gabriel Paulista und Wilfred Ndidi zeichnen ein klares Bild: Besiktas leidet weniger an fehlenden Ideen als an einem tief sitzenden Mangel an Selbstvertrauen. Die Kombination aus frühen Rückschlägen, Platzverweisen, individuellen Fehlern und dem Druck der Tabelle führt dazu, dass selbst eigene Tore kein Gefühl von Sicherheit mehr auslösen. Gleichzeitig betonen alle Protagonisten, dass die Mannschaft Qualität besitzt und der Trainerstab um Sergen Yalcin hart daran arbeitet, die Blockaden zu lösen. Ob die Wende gelingt, wird nicht nur von der Taktik, sondern vor allem davon abhängen, ob Besiktas wieder an die eigene Stärke glaubt – und ob die Fans diesen Weg weiter mitgehen.

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