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·17. September 2025
Borussia Mönchengladbach: Bricht Polanski die Strukturen auf?

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·17. September 2025
Nach der Trainerentlassung von Gerardo Seoane übernimmt Eugen Polanski das Ruder bei Borussia Mönchengladbach. Seine Trainerkarriere begann Polanski im Januar 2019 beim FC St. Gallen als Praktikant des Assistenztrainers. Doch bereits nach wenigen Tagen musste er seine Aufgabe aus familiären Gründen bei den Ostschweizern niederlegen. Ein halbes Jahr später holte ihn Borussia Mönchengladbach im Juli 2019 als Verbindungstrainer zwischen Jugend- und Profimannschaft. Nach zwei Jahren in dieser Position übernahm der heute 39-Jährige die U17 der Fohlen. Dort leistete er sehr gute Arbeit und holte in 12 Spielen im Schnitt 2,17 Punkte.
Im Sommer 2022 machte Polanski seinen nächsten Schritt bei Borussia. Er wurde Cheftrainer der zweiten Mannschaft und coachte das Team drei Jahre lang in 108 Spielen mit einem Punkteschnitt von 1,62. Bereits zu Beginn der vergangenen Saison stand Trainer Seoane kurz vor der Entlassung, und Polanski war bereit zur Übernahme. Nun wurde der Schweizer entlassen und Polanski muss die Mannschaft in einer sehr schwierigen Phase übernehmen. Nach drei Spieltagen stehen die Fohlen mit lediglich einem Punkt da und haben noch kein Tor in dieser Saison erzielt.
Wie war Polanski als Spieler?
Der 19-fache polnische Nationalspieler gab sein Bundesligadebüt in der Saison 2004/05 für Borussia Mönchengladbach unter Dick Advocaat. Insgesamt absolvierte Polanski 54 Pflichtspiele für die Fohlen und erzielte dabei ein Tor und vier Vorlagen. Der Pole war zumeist im defensiven Mittelfeld zuhause. Im Sommer 2008 endete seine Zeit bei Borussia, und er wechselte ablösefrei zum FC Málaga. Nach einem Jahr in Spanien kehrte Polanski zurück in die Bundesliga zu Mainz 05. Im Januar 2013 wechselte er für drei Millionen Euro von Mainz zur TSG Hoffenheim, wo er nach fünf Jahren im Sommer 2018 seine aktive Karriere beendete.
Polanski war immer für seine Aggressivität, Defensivstärke und seine Energie auf dem Platz bekannt – Attribute, die dem aktuellen Kader fehlen.
Zum Start sieht sich Polanski mit drei harten Gegnern vor der nächsten Länderspielpause konfrontiert. Mit Leverkusen, Frankfurt und Freiburg besteht die Gefahr, dass Borussia am 6. Spieltag weiterhin tief im Keller der Bundesliga steht. Doch Polanski hat die Möglichkeit, sich durch Achtungserfolge zu behaupten und über die Länderspielpause hinaus als Trainer von Borussia Mönchengladbach tätig zu sein. Es wird spannend zu sehen, ob es ihm gelingt, die Mannschaft neu zu motivieren und neue Energie auf den Platz zu bringen. Ein Systemwechsel ist unter Polanski nicht zu erwarten, da er häufig mit einem 4-2-3-1 oder einem klassischen 4-4-2 aufstellt.
Die größte Frage ist jedoch, welche Spieler unter Polanski womöglich eine neue Chance erhalten. Spieler wie Florian Neuhaus und Oscar Fraulo spielten unter Seoane keine Rolle. Spannend wird auch sein, ob der Trainer einige seiner Talente aus der U23 hochzieht und ihnen ein Bundesligadebüt ermöglicht. Die größten Chancen haben hier wohl Charles Herrmann und Jan Urbich. Zudem steht bald Gladbachs Nachwuchshoffnung Wael Mohya wieder bereit.
Ebenso interessant wird sein, welche Rollen Polanski den Neuzugängen von Borussia zuschreibt. Wird Kevin Diks in der Innenverteidigung oder als Außenverteidiger eingesetzt? Wie wird Jens Castrop integriert? Erhält Haris Tabakovic eine neue Chance? Kann Polanski Machino besser ins Spiel der Fohlen einbinden? Auf welcher Position sieht er Gio Reyna, und wie plant er mit Yannick Engelhardt? Das Auswärtsspiel in Leverkusen wird erste Antworten liefern.
Es wäre Polanski zu wünschen, dass er gemeinsam mit der Mannschaft den Turnaround in dieser Saison schafft. Dass Borussia im Scouting-Bereich, bei Scouting-Methoden, Personal und in der sportlichen Führung dringend eine Modernisierung inklusive neuem Personal benötigt, bleibt unbestritten.
Traut ihr Polanski den Durchbruch zu? Schreibt es in die Kommentare!
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🖊 Autor: Jan David Busch
📷 Photo by Christof Koepsel/Getty Images