FCBinside.de
·21. September 2025
„Es ist genug!“: Bayern-Elfmeter sorgt für hitzige Diskussionen

In partnership with
Yahoo sportsFCBinside.de
·21. September 2025
Der 4:1-Sieg des FC Bayern bei der TSG Hoffenheim geriet nach Abpfiff zur Nebensache. Ein umstrittener Handelfmeter in der zweiten Halbzeit ließ die Emotionen hochkochen – allen voran bei TV-Experte Dietmar Hamann. Während Schiedsrichter Robert Hartmann seine Entscheidung klar verteidigte, platzte dem ehemaligen Nationalspieler bei Sky der Kragen.
Kurz nach dem Seitenwechsel kam es zur strittigen Szene. Sacha Boey zog aus kurzer Distanz ab, der Ball prallte Hoffenheims Abwehrspieler Albian Hajdari zunächst ans Bein und von dort an den ausgestreckten rechten Arm. Schiedsrichter Robert Hartmann zögerte nicht und zeigte auf den Punkt – ohne Eingriff des VAR.
Seine Begründung lieferte der Referee nach dem Spiel bei Sky: „Regeltechnisch komme ich bei dem Handspiel nicht um einen Pfiff herum. Natürlich bitter für den Verteidiger. Er hält die Hand fast 90 Grad weg vom Körper, unter Spannung. Dadurch wird der Ball geblockt. Regeltechnisch zu 100 Prozent klarer Strafstoß.“
Für Hartmann spielte es keine Rolle, dass der Ball zunächst vom Oberschenkel abgefälscht wurde. „Weil der Arm schon vorher so gehalten wird, weil er unter Spannung steht. Da spielt das Abfälschen regeltechnisch keine Rolle.“
Eine Auslegung, die bei Hoffenheim-Trainer Christian Ilzer auf völliges Unverständnis stieß. „Nie und nimmer“ sei das ein Elfmeter, betonte der Österreicher auf der Pressekonferenz.
Foto: IMAGO
Deutlich lauter als Ilzer wurde Dietmar Hamann im Sky-Studio. „Wenn ich höre: ‚Die Regel gibt das her.‘ Dann müssen wir die Regel ändern. Es ist genug! Das hat mit Fußball nichts mehr zu tun. Wir können für solche Sachen keine Handelfmeter mehr geben. Das ist schlichtweg falsch und nicht im Sinne des Fußballs“, wetterte der 50-Jährige.
Besonders störte ihn, dass der Ball von Hajdaris Wade hochsprang, bevor er den Arm berührte. „So einen Elfmeter kann ich nicht geben. Der Ball geht fünf Meter über das Tor. Ja, wo soll er denn mit dem Arm hin? Das ist eine natürliche Armbewegung“, argumentierte Hamann. Für ihn habe der Strafstoß, den Harry Kane souverän verwandelte, das Spiel frühzeitig entschieden: „Da haben die Bayern Glück gehabt, auch wenn sie es am Ende souverän runterspielen.“
Unterstützung bekam Hamann von Erik Meijer, der zwar auf die geltende Regelauslegung verwies, diese aber ebenfalls kritisch sah: „Ich finde es übertrieben, aber in 2025 sind das mittlerweile die Regeln.“
Auch Michael Ballack, als Experte für DAZN im Einsatz, hatte „ein Problem mit der Argumentation“ des Schiedsrichters. Der Ex-Kapitän erinnerte daran, dass Abfälschungen von anderen Körperteilen bislang ein klares Indiz gegen ein strafbares Handspiel gewesen seien: „Der Arm ist nun mal abgespreizt, wenn man rennt. Dass er unter Spannung steht, ist keine Argumentation.“
Hartmann hielt dagegen und verwies auf die Bestätigung durch den VAR: „Einen klaren Strafstoß muss ich nicht noch mal anschauen, der wird einfach nur bestätigt.“