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·7. November 2025

„Es ist meine Aufgabe als Trainer voranzugehen“

Artikelbild:„Es ist meine Aufgabe als Trainer voranzugehen“

Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel des FC St. Pauli in Freiburg erklärte Alexander Blessin, wie dem FCSP die Wende im Abstiegskampf gelingen soll.(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Die Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach, sie wirkt nach beim FC St. Pauli. Weil sie leistungsmäßig bedenklich gewesen ist. Nun ist zu hoffen, dass es sich um einen Tiefpunkt handelt, es in der Folge wieder bergauf geht – und der FC St. Pauli so endlich wieder zu Punkten kommen kann.


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Entsprechend war die Art und Weise der Niederlage des FC St. Pauli auch ein großes Thema im Team unter der Woche. Die Spieler haben sich alleine, ohne das Trainerteam, getroffen und ausgesprochen, wie Hauke Wahl Mitte der Woche in der Medienrunde berichtete. Doch Gespräche gab es auch sonst eine ganze Menge, wie Alexander Blessin auf der Pressekonferenz vor dem Freiburg-Spiel erzählte: „Es war eine lange Woche und wir haben ein bisschen was aufzuarbeiten gehabt. Viele Videositzungen, um die vielen Themenbereiche abzuarbeiten.“

„Wie bin ich mit der Birne auf dem Platz?“

Ein Fokus dieser Aufarbeitung lag im taktischen Bereich, weshalb der FC St. Pauli auch einen Tag weniger als üblich zum öffentlichen Training einlud. Blessin hatte nach dem Gladbach-Spiel erklärt, dass es auf dem Platz „verschiedene Denkweisen“ darüber gegeben habe, wann der Gegner wie gepresst wird. Nun wurde „die längere Woche auch genutzt, um eine taktische Klarheit reinzubringen,“ was laut Blessin sehr wichtig gewesen sei. Doch der betonte auch direkt: „Das Taktische ist das eine, das andere ist: Wie bin ich mit der Birne auf dem Platz? Da geht es um die Aggressivität, um die Art und Weise, wie wir gegen den Ball arbeiten wollen.“

Denn es gab natürlich noch ein anderes großes Thema: Die Spieler des FC St. Pauli fielen (nicht erst, aber besonders doll) gegen Mönchengladbach auch mit einer ungewohnten Passivität auf. Alexander Blessin brachte auf der PK nochmal zum Ausdruck, wie unzufrieden er mit der zuletzt gezeigten Einstellung der FCSP-Spieler gewesen ist: „Es tut weh, wenn man auch das Gefühl hat, dass man sich nicht wehrt.“ Der FCSP-Cheftrainer erwartete nun eine Reaktion. Dabei gehe es unter anderem auch um Emotionen auf dem Platz, wie sich die Spieler untereinander nach guten (Defensiv-)Aktionen pushen („Das war einfach zu wenig!“) . Sowieso verlangt der FCSP-Cheftrainer nun ein etwas anderes ‚Mindset‘, ihm seien die Spieler „manchmal zu lieb“ gewesen, er sprach davon, dass man manchmal eben auch eine „Arschloch-Mentalität“ brauche: „Nur so kommen wir auch wieder zusammen da raus.“

Der FC St. Pauli möchte und muss sich also das Selbstvertrauen wieder erarbeiten, um das bereits gezeigte Leistungsniveau wieder erreichen zu können. Das geht nur über die oft angepriesenen „Basics“, wie Blessin auf der PK auch noch einmal betonte. Und es geht nur, indem sich der Fokus wieder viel klarer in Richtung einer stabilen Defensive verschiebt: „Wir brauchen nicht über guten Fußball reden. Jetzt ist der Zeitpunkt, vielleicht hätte er früher kommen sollen, wo wir nur noch darüber reden sollten, wie wir verteidigen.“

„Wir als Mannschaft wollen kein Opfer sein“

Der FC St. Pauli hat in der Vorsaison dank einer stabilen Defensive die Klasse gehalten. Nun zeigen 14 Gegentreffer in den letzten sechs Ligaspielen, dass diese Stabilität abhanden gekommen ist. Bei der Frage, wie es dazu kommen konnte, zeigt sich Alexander Blessin selbstkritisch: „Wie war der Fokus die letzten Wochen? Natürlich wollten wir auch immer Lösungen mit dem Ball finden. Die Gewichtung war da zu diesen Gunsten oder vielleicht ‚pari pari‘. Und diese Gewichtung rutscht jetzt ganz klar in den Bereich defensive Stabilität.“

Nun also möchte der FC St. Pauli wieder zurückfinden zu alter Stärke. Dass das gelingt, davon ist der Coach überzeugt: „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Jungs es schaffen.“ Klar ist aber auch: Gelingt das nicht, ist nicht zeitnah eine Entwicklung zu erkennen, dann wird die Kritik an Alexander Blessin als Trainer sicher nicht weniger werden. Der FCSP-Cheftrainer weiß das natürlich, betont aber: „Was ich ausstrahle, das ist Selbstvertrauen. Natürlich kommt man öfter ins Grübeln. Aber es ist meine Aufgabe als Trainer voranzugehen, Sachen anzusprechen, nach vorne zu schauen und auch wieder eine gewisse Positivität reinzubringen. Es bringt mir nichts hier zu hocken mit einem langen Gesicht (O-Ton: mit so’ner Lätsche) und zu sagen: Es ist alles scheiße. Ich bin da kein Opfer. Und wir als Mannschaft wollen auch kein Opfer sein.“

Es wurde also viel gesprochen beim FC St. Pauli, sicher sehr ehrlich und auch mal laut. Ob das aber den gewünschten Effekt bringt, wird man dann erst am Sonntag in Freiburg sehen. Blessin: „Reden ist das Eine – das Andere ist, eine Reaktion auf dem Platz zu zeigen.“Genau diese braucht der FCSP jetzt. Dringend.// Tim

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