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·10. November 2025

Fenerbahce legt UEFA-Beschwerde gegen Schiedsrichter Allard Lindhout ein

Artikelbild:Fenerbahce legt UEFA-Beschwerde gegen Schiedsrichter Allard Lindhout ein

Fenerbahce hat nach dem 0:0 beim FC Viktoria Pilsen offiziell die UEFA eingeschaltet. Auslöser ist vor allem die turbulente Schlussphase der Partie in der vierten Spielwoche der UEFA Europa League, in der die Gelb-Marineblauen in der Nachspielzeit einen Elfmeter forderten und sich vom niederländischen Schiedsrichter Allard Lindhout klar benachteiligt fühlen. In einer ausführlichen Vereinsmitteilung kündigte Fenerbahce an, beim europäischen Verband Beschwerde gegen die Leitung und die Entscheidungen des Unparteiischen eingereicht zu haben.

Hintergrund: 0:0 in Pilsen und der nicht gegebene Elfmeter für Jhon Duran

Sportlich endete das Auswärtsspiel von Fenerbahce bei Viktoria Pilsen zwar torlos, aber alles andere als emotionslos. In der letzten Minute der Begegnung kam es im Strafraum der Gastgeber zu einer Szene, die das Lager der Istanbuler fassungslos zurückließ: Stürmer Jhon Duran ging nach einem Zweikampf im Sechzehner zu Boden, die Spieler der Gelb-Marineblauen reklamierten sofort Elfmeter.


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Schiedsrichter Allard Lindhout ließ die Partie zunächst weiterlaufen, ehe der Video Assistant Referee (VAR) eingriff und den Referee aufforderte, sich die Situation am Monitor anzusehen. Nach der Überprüfung blieb Lindhout jedoch bei seiner ursprünglichen Bewertung und entschied sich gegen einen Strafstoß. Für Fenerbahce war dies der Moment, in dem das Vertrauen in die Linie des Schiedsrichters endgültig erschüttert wurde.

Offizieller Schritt: Fenerbahce reicht Beschwerde bei der UEFA ein

In der Folge griff der Klub zu einem selten genutzten Mittel und kündigte an, formell gegen den Unparteiischen vorzugehen. „Unser Verein hat bei der UEFA den offiziellen Antrag auf die Leitung und Entscheidungen von Allard Lindhout, dem Schiedsrichter des Spiels, während des Viktoria Pilsen National FK-Spiels gestellt, das in der 4. Woche unserer Fußball-A-Mannschaft in der UEFA Europa League ausgetragen wurde„, heißt es in der Erklärung.

Damit stellt Fenerbahce klar, dass es nicht nur um eine einzelne Szene, sondern um das ganze Gesamtbild der Spielleitung geht. Die Istanbuler wollen die Abläufe in Pilsen nicht einfach hinnehmen, sondern verlangen eine Aufarbeitung auf höchster europäischer Ebene.

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Vorwürfe: „Inkonsistente Leitung“ und direkte Auswirkungen auf das Spiel

Im Zentrum der Beschwerde stehen die in den Augen Fenerbahces inkonsistenten Entscheidungen des Referees. Der Klub betont, man habe sich ausdrücklich darüber beschwert, dass Allard Lindhout „eine inkonsistente Leitung gezeigt“ habe. Fenerbahce stört sich daran, dass vergleichbare Situationen unterschiedlich bewertet worden seien und dadurch der Spielfluss sowie das Kräfteverhältnis auf dem Platz verzerrt worden seien.

In der Mitteilung wird daher gefordert, dass die UEFA die Ereignisse mit dem nötigen Nachdruck analysiert: Man habe die Europäische Fußball-Union ersucht, „hinsichtlich der direkten Auswirkungen des Führungsstils und der Fehlentscheidungen des Schiedsrichters während des Spiels die betreffenden Ereignisse mit der erforderlichen Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit zu prüfen„. Mit dieser Formulierung macht Fenerbahce deutlich, dass man einen direkten Zusammenhang zwischen den Entscheidungen des Schiedsrichters und dem Ausgang beziehungsweise Verlauf des Spiels sieht.

Fenerbahce will Transparenz – „Prozess vor der UEFA eingeleitet“

Der Verein stellte außerdem klar, dass es sich nicht nur um eine symbolische Geste handelt, sondern um einen strukturierten Vorgang. „Der Prozess wurde offiziell vor der UEFA eingeleitet„, heißt es in der Erklärung. Fenerbahce signalisiert damit, dass alle erforderlichen Unterlagen und Argumente eingereicht wurden und man nun eine offizielle Prüfung auf Verbandsebene erwartet.

Gleichzeitig wurde angekündigt, dass der Klub die Öffentlichkeit fortlaufend informieren will: Die Entwicklungen würden „der Öffentlichkeit mitgeteilt„, sobald es Neuigkeiten gebe. Damit sendet Fenerbahce zwei Botschaften – nach innen an die eigene Fanbasis, dass man den Vorfall nicht auf sich beruhen lässt, und nach außen an die UEFA, dass man eine transparente Behandlung des Falls einfordert.

Zwischen Emotion und Prinzip: Warum Fenerbahce den Weg zur UEFA sucht

Auch wenn es sportlich „nur“ ein 0:0 in einem Gruppenspiel war, betrachtet Fenerbahce den Abend von Pilsen als grundsätzliche Frage von Fairness und Regelauslegung. Der nicht gegebene Strafstoß gegen Ende der Partie steht sinnbildlich für das, was der Klub als inkonsequente und fehlerhafte Linie von Allard Lindhout kritisiert. Indem man den Fall auf die Ebene der UEFA hebt, möchte man ein Zeichen setzen, dass sich Vereine bei strittigen Entscheidungen auf nachvollziehbare und einheitliche Maßstäbe verlassen können müssen.

Ob und welche Konsequenzen die Beschwerde von Fenerbahce für Schiedsrichter Allard Lindhout haben wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die Gelb-Marineblauen haben ihre Unzufriedenheit in offizielle Bahnen gelenkt – und machen damit deutlich, dass sie die Ereignisse von Pilsen nicht als normalen Schiedsrichterschnitzer verbuchen, sondern als Vorgang, der aus ihrer Sicht „mit der erforderlichen Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit“ geprüft werden muss.

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