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·2. November 2025
Finanzversammlung bei Besiktas: Vorstand von Serdal Adali entlastet – wichtige Projekte, Zähldebatte und Ärger in der Arat-Ära

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·2. November 2025

Die ordentliche Verwaltungs- und Finanzgeneralversammlung von Besiktas brachte Klarheit – und Emotionen. Der administrative und finanzielle Bericht des Vorstands unter Serdal Adali (29.12.2024–11.05.2025) wurde vorgestellt und angenommen. Für die kurze Amtsphase vom 11.05.2025 bis 31.05.2025 kam es nach intensiven Diskussionen zu einer erneuten Zahlung; am Ende stand die Entlastung mit einer knappen Mehrheit (berichtete Verhältnisse: 354 zu 332).
Der konsolidierte Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 01.06.2025–31.05.2026 fiel zunächst durch, wurde nach Überarbeitung erneut zur Abstimmung gestellt und dann mit Stimmenmehrheit angenommen.
Vor den Mitgliedern warb Serdal Adali um Geschlossenheit und verwies zugleich auf übernommene Altlasten: „Jeder weiß, in welchem Zustand Ümraniye ist, als wir ankamen. Haben Sie mir ein funkelndes Ümraniye hinterlassen und wir kannten seinen Wert nicht?“ Gleichzeitig hob er die finanzielle Sanierung hervor: Man habe „das Projekt gestartet, das die höchsten Einnahmen unserer Geschichte bringen wird“ und „die höchste Schuldentilgung“ geleistet.
Mit Blick auf die Transformation sagte Adali: „Wir haben ernsthafte Schritte unternommen, um Einnahmen außerhalb des Sports zu erzielen. Beim Versuch, im ersten Vorhang ein neues Team aufzubauen, hat die Übernahme der bisherigen Kosten einen großen Teil unseres Geschäfts ausgemacht. Während unserer Amtszeit zahlten wir 9,3 Milliarden TL inklusive früherer Verpflichtungen.“
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Zu den laufenden Vorhaben kündigte Adali einen baldigen Lizenzierungsprozess für das Dikilitas-Projekt an. Das Projekt sei auf 20 Hektar ausgelegt; die notwendigen Unterschriften seien im Ministerium geleistet worden. Darüber hinaus verwies er auf zwei Anlagen in Sancaktepe, die dem Klub per Vermietung übereignet wurden, sowie auf Flächen in Akatlar für weitere Vereinsaktivitäten (u. a. Basketball, Volleyball, Handball, Rollstuhlbasketball).
Adali dankte in diesem Zusammenhang explizit der Politik und den Behörden für die Unterstützung und stellte klar, dass man mit Kapitalmaßnahmen handlungsfähig bleiben wolle: Die Obergrenze für das eingetragene Kapital sei von sechs auf 21 Milliarden TL erhöht worden; bei passenden Marktbedingungen wolle man diese Option nutzen.
Auf Satzungsebene strebt der Vorstand zwei wesentliche Änderungen an. Erstens soll die Finanzdisziplin zur bindenden Pflicht werden: Jede Verwaltung, die mehr ausgibt, als sie einnimmt, müsse für die Differenz persönlich einstehen. Zweitens soll die Amtszeit der Verwaltungen neu justiert werden – die übliche, gewählt einberufene Generalversammlung soll fortan alle drei Jahre stattfinden, wobei die Amtszeit zugleich von drei auf zwei Jahre verkürzt werden soll. Ziel sei Planbarkeit und Verantwortlichkeit über Amtsperioden hinweg.
Für die Amtszeit von Ex-Klubchef Hasan Arat (03.12.2023–29.11.2024) verweigerte die Versammlung sowohl die administrative als auch die finanzielle Entlastung. Zusätzlich wurde ein vorläufiger Ausschluss aus der Vereinsmitgliedschaft für ein Jahr beschlossen. Diese Beschlüsse sorgten für scharfe Reaktionen aus dem Arat-Lager.
Rechtsanwalt Altin Mimir, der der Arat-Verwaltung angehörte, kündigte eine Anfechtung an: „Die Entscheidung verstößt gegen Gesetz, Satzung und den Sinn für Gerechtigkeit. […] Das Recht auf Verteidigung ist heilig und verfassungsmäßig geschützt. Wir werden die Angelegenheit vor Gericht bringen, um die Aufhebung der Entscheidung mit allen rechtlichen Mitteln zu erreichen.“ Die Arat-Seite monierte u. a. Terminierung und Verfahrensführung der Generalversammlung sowie eine unzureichende Wahrung der Verteidigungsrechte.
Mit der Entlastung des Adali-Vorstands und dem angenommenen, revidierten Haushalt setzt Besiktas auf Stabilisierung und Wachstum durch Immobilien-, Anlagen- und Kapitalprojekte. Zugleich könnten die juristischen Schritte der Arat-Seite und die geplanten Satzungsänderungen den Verein politisch und strukturell beschäftigen. Adali bleibt bei seinem Kurs: „Wir müssen weiterarbeiten, ohne aufzugeben.„









































