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·19. September 2025
Fix: Mourinho wird Trainer bei Benfica – „Fenerbahce war ein Fehler“

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·19. September 2025
Benfica Lissabon hat die Verpflichtung von Ex-Fenerbahce-Coach Jose Mourinho als Cheftrainer offiziell gemacht. Der Klub teilte mit, man habe sich auf einen Zweijahresvertrag geeinigt. Teil der Vereinbarung ist das Recht, den Vertrag innerhalb von zehn Tagen nach dem letzten Spiel dieser Saison zu kündigen. Die Entscheidung folgt auf die Trennung von Bruno Lage nach der Niederlage gegen Qarabag FK in der UEFA Champions League.
Bei seiner Vorstellung schlug Jose Mourinho einen konzentrierten Ton an: „Ich bin Trainer eines der größten Vereine der Welt. Ich möchte mich auf diese Aufgabe konzentrieren, nicht auf die Schwierigkeiten. Es gibt viele Emotionen, aber meine Erfahrung hilft mir, sie zu kontrollieren. Ich muss all diese Emotionen beiseite lassen und Benfica ganz einfach betrachten. 25 Jahre sind vergangen, aber ich bin nicht hier, um meine Karriere zu feiern. Ich habe 25 Jahre lang die Gelegenheit gehabt, bei den größten Vereinen der Welt zu arbeiten. Für Benfica werde ich mich voll und ganz meiner Aufgabe widmen. Das ist eine große Ehre.“
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Mourinho beschrieb eine veränderte Selbstsicht: „Ich habe das Gefühl, dass sich heute etwas geändert hat, nämlich dass ich offener bin als vor 25 Jahren. Vielleicht wäre heute nichts mehr so wie früher. Heute denke ich mehr an andere. Ich bin am Ende der Reihe, ich bin hier, um zu dienen. … Ich bin sehr glücklich, hier zu sein; ich fühle mich lebendiger als je zuvor.“ Gleichzeitig betonte er die Rolle der Fans: „Ich bin nicht wichtig, wichtig sind die Fans von Benfica. Ich bin hier, um zu dienen und dafür zu sorgen, dass Benfica gewinnt. Gewinnen liegt in der DNA von Benfica.“
Mit Blick auf die unmittelbare Aufgabe sagte er: „In 48 Stunden haben wir unser Spiel. Mit diesem Profil müssen wir auf emotionaler Ebene starten – mit dem Bewusstsein, dass wir Millionen von Spielern auf dem Platz haben, und mit dem Gedanken an sie auflaufen.“
Zur Zeit bei Fenerbahce erklärte Mourinho: „Es war ein Fehler, zu Fenerbahce zu gehen, aber ich habe bis zum letzten Tag alles gegeben. Benfica hat das Potenzial, Meister zu werden – das ist keine Floskel, sondern meine Überzeugung.“ Er schilderte zudem strukturelle Herausforderungen: „Ich wollte mit einer Viererkette spielen, aber nach meinem Weggang hat der Verein fünf Spieler verpflichtet. Das war während meiner Zeit dort unmöglich. Aber ich habe mich an die Situation angepasst. Man muss sich anpassen.“
Mourinho fand deutliche Worte für den Kader: „Ich habe den Kader von Benfica gelobt und werde ihn wieder loben. Benfica hat auf dem Transfermarkt großartige Arbeit geleistet; es war wirklich eine Mannschaft, die ich mochte.“ Gleichzeitig zeigte er Verständnis für seinen Vorgänger: „Wenn unsere Arbeit unterbrochen wird, müssen wir Trainer einen Trauerprozess durchlaufen, und Bruno muss genauso leiden wie ich, aber ich wünsche ihm alles Gute.“
Am 23. September 2000 bestritt Jose Mourinho sein erstes Spiel als Cheftrainer mit Benfica bei Boavista – nun kehrt er 25 Jahre später an den Ausgangspunkt seiner Karriere zurück. Mit dem neuen Amt endet eine fünfjährige Pause von der Champions League: Am 30. September trifft Benfica in der zweiten Spielwoche im Stamford Bridge Stadium auf Mourinhos früheren Klub FC Chelsea London. Später empfängt man in der 6. Woche erneut einen Ex-Verein Mourinhos: Real Madrid.
Beim Neustart in Lissabon trifft der erfahrene Trainer auf einen bekannten Partner: Mario Branco, einst Sportdirektor bei Fenerbahce, arbeitet inzwischen wieder an Mourinhos Seite. Die Konstellation soll Stabilität geben – fachlich wie kommunikativ – und die von Mourinho beschworene Kultur aus Gewinnen, Mentalität, Opferbereitschaft untermauern.
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