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·15. September 2025

Fohlen-Krise: Muss Gladbach bei Seoane schon die Reißleine ziehen?

Artikelbild:Fohlen-Krise: Muss Gladbach bei Seoane schon die Reißleine ziehen?

Borussia Mönchengladbach ging mit einigen Fragezeichen in die Saison in der Bundesliga. Der Transfersommer war schwierig, weil die Fohlen nicht allzu viele finanzielle Mittel mitbrachten. Es musste verkauft werden, ehe sich etwas tun konnte.

Und das merkte man auch. Der Sommer fiel insgesamt etwas dürftig aus, dem Kader fehlt es am gewissen Etwas. Das merkte man in den ersten Spielen schon. Gladbach hat es gerade ohne den Topstürmer Tim Kleindienst nicht leicht. Ohne ihn fehlt die Wucht, aber selbst mit ihm würde es momentan nicht besonders souverän aussehen können.


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Denn es fehlt wirklich viel. Sprachen wir im Eingangssatz um Fragezeichen zu Beginn der Saison, dann sind diese nach drei absolvierten Spielen noch einmal deutlich größer geworden. Drei Spiele, kein Sieg, null Tore: Das ist die desolate Bilanz nach den ersten Partien.

Gladbach mit mehr Problemen als Lösungsansätzen

Es zeigen sich schon früh große Probleme bei Gladbach. Es gibt nur Ansätze im Spiel, mehr nicht. „Wir können gar nicht zufrieden sein. Es war vorne zu kompliziert, hinten haben wir zu leicht die Tore gefangen. Die Zweikampfführung war schlecht, wir haben falsch in den Räumen gestanden, da war vieles nicht gut“, sagte Mittelfeldspieler Rocco Reitz direkt nach dem Abpfiff des Spiels am Sonntag gegen Werder Bremen. Und damit zeigt er genau auf, wo es momentan hapert. Nämlich im Prinzip überall. Vieles ist Stückwerk, die Entscheidungen sind falsch, im Aufbau sind die Fohlen wackelig.

Gerardo Seoane ist nun nicht erst seit gestern Trainer der Fohlen, aber man muss sich schon fragen, was für einen Fußball er eigentlich spielen lassen will. In den guten Phasen unter seiner Leitung spielten die Gladbacher direkt, oft schnörkellos nach vorne. Auch davon ist momentan nicht viel zu sehen. Das Spiel ist sogar eher schleppend, wenn ein Spieler in der Vorwärtsbewegung den Ball hat, muss er erst einmal Lösungen erarbeiten, sie sind nicht durch das System vorgegeben. Das fasst sehr gut zusammen, was derzeit alles schief läuft.

Muss Gladbach auf der Trainerposition handeln?

Schnellschüsse auf der Trainerposition sind natürlich nicht optimal. Das steht fest. Aber: Wenn man das Gefühl hat, dass die Dinge in die falsche Richtung laufen, muss man handeln. Und in Mönchengladbach laufen die Dinge seit geraumer Zeit in die falsche Richtung und der Saisonstart war derart schwierig, dass irgendetwas passieren muss. Die Fohlen können nicht warten, bis Kleindienst irgendwann wieder da ist und man jede Flanke auf ihn schießen kann. Was besonders bitter ist: Gegen Werder hatte man nie den Eindruck, dass Seoane irgendeine Idee hatte, wie er das Spiel von Außen positiv beeinflussen kann.

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(Foto: Getty Images)

Roland Virkus, Gladbach-Manager, sagte nach dem Spiel, man müsse eine Nacht darüber schlafen, ehe man eine Entscheidung trifft und vor allem, ehe man die Analyse des Spiels gegen Bremen angeht. Aber ehrlicherweise muss die Analyse nicht allzu detailliert ausfallen. Gladbach fehlt in manchen Aspekten sogar komplett das Bundesliganiveau und das ist natürlich ein riesengroßes Problem. In der letzten Saison gab es schon reichlich Kritik am Trainer der Fohlen, der es nur schaffte, in einigen Phasen dafür zu sorgen, dass sein Team ein gutes Niveau erreichte.

Nun stellt sich die Frage, vor allem mit Blick auf das Spiel gegen Leverkusen kommende Woche: Muss Gladbach die Reißleine ziehen? Dafür muss man schauen, ob es noch eine realistische Hoffnung gibt, dass es zu einer Trendwende kommen kann. Ehrlicherweise muss man nach den aktuellen Eindrücken sagen: Eher nein. Jetzt stellt sich vor allem die Frage: Erkennt man das in Mönchengladbach jetzt oder eben noch nicht? Eigentlich muss man die Reißleine ziehen, was aber automatisch auch dazu führen würde, dass sich Virkus unangenehmen Fragen stellen muss. Und vielleicht wird das zum Knackpunkt. Das wird man sehen.

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