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·4. September 2025
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Die Entlassung von Erik ten Hag bei Bayer Leverkusen sorgte am Montag für Aufsehen. Nach nur drei Pflichtspielen war für den Niederländer schon wieder Schluss – obwohl er erst im Sommer Xabi Alonso beerbt hatte. Doch warum kam es so schnell zum Bruch?
Über die möglichen Gründe für sein Aus gibt es mittlerweile weitere Berichte. Von einem "rasanten Vertrauensverlust" schreibt der 'Kölner Stadtanzeiger'. Schon im Juli, im Trainingslager in Brasilien, soll dieser eingesetzt haben.
Ten Hags Arbeit hinterließ offenbar früh Zweifel. Mangelnde Qualität im Training und fehlende Emotionen beim Teambuilding sollen bei Fernando Carro und Simon Rolfes für Kopfschütteln gesorgt haben. Das Misstrauen wuchs offenbar Woche für Woche. Zudem soll ten Hag beratungsresistent gewesen sein – das deckt sich mit Informationen des 'kicker'. Demnach sei das Auftreten des 55-Jährigen zu dominant und nicht kooperativ genug gewesen.
Auch sportlich überzeugte er nicht. Laut 'Sportbild' habe eine klare Spielidee gefehlt. Die Spieler wussten angeblich oft nicht, was sie auf dem Platz zu tun hatten – und rätselten über die Methoden ihres Trainers.
Kritik gab es außerdem an den Trainingsinhalten. Liegestütze hätten im Training wohl einen ähnlichen Stellenwert gehabt wie das Einstudieren von Lauf- und Passwegen. Am Dienstag leiteten schließlich ten Hags bisherige Co-Trainer Andries Ulderink und Rogier Meijer die Einheit. Wie der 'Kölner Stadtanzeiger' berichtete, meinte ein Profi anschließend vielsagend, dass dies die beste Trainingseinheit der bisherigen Saison gewesen sei.
Doch die Probleme reichten über den Platz hinaus. Auch in der Kabine hakte es. Ten Hags Ansprache vor dem ersten Bundesliga-Spiel gegen die TSG Hoffenheim habe beispielsweise für Verwirrung gesorgt. Er soll keine mitreißende Rede gehalten haben. Laut 'Kölner Stadtanzeiger' wunderte sich ten Hag wiederum über die Stille in der Kabine nach seiner Ansprache.
Für zusätzliche Spannungen sorgten seine öffentlichen Forderungen nach Transfers, berichtete auch der 'kicker'. Der Niederländer zählte wohl nicht zum engsten Vertrauten- und Entscheiderkreis. Das wollte der Coach scheinbar nicht auf sich sitzen lassen und mischte sich entgegen der eigentlichen Absprache in die Kaderplanung ein. So brachte er Spieler der Berateragentur SEG bei Leverkusen ins Gespräch, mit der er in Verbindung steht.
Gleichzeitig wurde er über Transferentscheidungen teils erst informiert, als alles schon beschlossen war. Auch gegen den Verkauf von Granit Xhaka soll er sich gestellt haben – vergeblich.
Für Bayer Leverkusen heißt es nun: schnell einen Nachfolger finden. Denn nach der Länderspielpause warten nicht nur Bundesliga-Duelle, sondern auch die Champions League.
📸 Christof Koepsel - 2025 Getty Images