DFB-Frauen
·18. Oktober 2025
Nürnberg setzt Aufwärtstrend gegen Freiburg fort

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·18. Oktober 2025
Aufsteiger 1. FC Nürnberg setzte seinen Aufwärtstrend in der Google Pixel Frauen-Bundesliga auch am 7. Spieltag fort. Das Team von Trainer Thomas Oostendorp landete einen 3:2 (2:0)-Heimsieg gegen den SC Freiburg und blieb damit auch im vierten Spiel in Serie ohne Niederlage (acht Punkte). Mit jetzt insgesamt neun Zählern setzte sich der "Club" schon recht deutlich von der Gefahrenzone der Liga ab.
Kapitänin Luisa Guttenberger (14.) und Aneta Polaskova (40.) brachte die Gastgeberinnen im Max-Morlock-Stadion schon vor der Pause auf die Siegerstraße. Für den dritten Nürnberger Treffer war in der zweiten Halbzeit Freiburgs Mittelfeldspielerin Meret Felde (56., Eigentor) unfreiwillig verantwortlich.
Der Sport-Club verkürzte jeweils durch Oliwia Wos (53., Eigentor) und die eingewechselte Leela Egli (90.+3). Zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr. Durch die zweite Saisonniederlage verpassten die Breisgauerinnen die Chance, zumindest über Nacht nach Punkten mit Titelverteidiger und Tabellenführer FC Bayern München gleichzuziehen.
"Wir wussten, was auf uns zukommt und dass jedes Spiel harte Arbeit ist", sagte Freiburgs Trainer Edmond Kapllani im Interview. "Um hier zu gewinnen, hätten wir aber vor allem besser verteidigen müssen. Wir hatten zu wenig Zugriff auf den Gegner, haben zu billige Gegentore kassiert. Außerdem waren wir im Spielaufbau zu langsam und insgesamt zu passiv. In der zweiten Halbzeit haben wir mit mehr Energie gespielt, aber da war es dann schon zu spät. Wir müssen das Spiel analysieren und dann schnell abhaken."
SC-Innenverteidigerin Julia Stierli erklärte: "Nürnberg hat verdient gewonnen. Wir waren ideenlos im Spiel nach vorne, haben uns einfache Ballverluste erlaubt und waren von Anfang an nicht präsent in den Zweikämpfen. Deshalb ist die Niederlage unsere eigene Schuld."
FCN-Spielführerin Luisa Guttenberger meinte: "Die Freude bei uns ist riesig. Der erste Heimsieg schmeckt besonders gut. Dass wir uns so in die Länderspielpause verabschieden konnten, ist überragend."
FCN-Trainer Thomas Oostendorp wollte eigentlich dieselbe Startformation aufbieten wie beim jüngsten 3:2-Auswärtserfolg beim FC Carl Zeiss Jena. Kurzfristig musste jedoch die ungarische Nationalspielerin Beatrix Fördös mit Knieproblemen passen. Deshalb rückte Clara Fröhlich in die Abwehr der Fränkinnen, feierte dabei ihr Startelfdebüt.
Verletzungsbedingt musste Oostendorp außerdem weiterhin auf Lara Meroni (Reha nach Ellenbogenverletzung), Marina Scholz (Reha nach Fußverletzung), Marlene Lindner (Reha nach Knieverletzung), Maelle Seguin (Riss des vorderen Syndesmosebandes), Jonna Brengel (Kreuzbandriss) und Meret Günster (Reha nach Knieverletzung) verzichten.
Beim SC Freiburg entschied sich Trainer Edmond Kapllani gegenüber dem 3:2-Heimsieg im Jubiläumsspiel ("50 Jahre Frauenfußball beim Sport-Club") gegen Eintracht Frankfurt ebenfalls nur für eine Umstellung. U 23-Nationalspielerin Selina Vobian, die als Einwechselspielerin gegen Frankfurt mit zwei Treffern und einer Torvorlage zur Matchwinnerin geworden war, bekam diesmal den Vorzug vor Tessa Blumenberg. Nach wie vor nicht zurückgreifen konnte das Freiburger Trainerteam auf Ally Gudorf (Ausfall aus persönlichen Gründen auf unbestimmte Zeit), Alina Axtmann (Reha nach Meniskus-Operation) und Svenja Fölmli (Aufbautraining).
Der 1. FC Nürnberg stand von Beginn an kompakt in der Defensive, war aber dennoch zunächst deutlich torgefährlicher als die Gäste aus dem Breisgau. So kam Aneta Polaskova schon in der Anfangsphase nach einer Hereingabe von Sanja Homann zu einem vielversprechenden Abschluss, zielte aber knapp vorbei. Beim 1:0-Führungstreffer nutzten die Clubfrauen dann einen Ballverlust von Selina Vobian eiskalt per Konter aus. Die glänzend aufgelegte Nastassja Lein setzte sich auf der linken Seite durch und bediente mustergültig die mitgelaufene Kapitänin Luisa Guttenberger, die zum 1:0 (14.) traf.
Erst ab der Mitte des ersten Durchgangs bekam der Sport-Club die Partie besser unter Kontrolle und erarbeitete sich auch erst gute Möglichkeiten, etwa durch einen Kopfball von Maj Schneider, einen Distanzschuss von Meret Felde oder einen Versuch von Luca Birkholz.
Wesentlich effektiver waren allerdings die Nürnbergerinnen. Zwar verlor Aneta Polaskova zunächst am Freiburger Strafraum den Ball, bekam aber dank eines gewonnenen Zweikampfes von Laura Miller eine zweite Chance - und beförderte die Kugel mit einem Drehschuss aus 16 Metern sehenswert zum 2:0 (40.) ins rechte obere Toreck. Freiburgs Torhüterin Laura Benkarth konnte dem Ball nur noch hinterherschauen. Genau wie für Luisa Guttenberger war es auch für die tschechische Nationalspielerin Aneta Polaskova das erste Tor in der höchsten deutschen Spielklasse.
Auf die enttäuschende erste Halbzeit reagierte Freiburgs Trainer Kapllani mit gleich drei Wechseln zur Halbzeit. Für Sophie Nachtigall, Lisa Kolb und Maj Schneider kamen mit Aurelie Csillag, Leela Egli und Alena Bienz drei frische Offensivspielerinnen. Die erste große Chance hatte jedoch der "Club". Nach einer Rechtsflanke von Sanja Homann kam Laura Miller aus kurzer Entfernung zum Kopfball, scheiterte aber an der gut reagierenden Laura Benkarth, die damit zunächst noch einen dritten Gegentreffer verhinderte.
Dennoch wirkten die Breisgauerinnen nach den Umstellungen in der Offensive deutlich zwingender. So musste Larissa Rusek bei einem Abschluss von Leela Egli schon ihr ganzes Können aufbieten. Wenig später war die FCN-Torhüterin machtlos, als Oliwia Wos einen Flankenversuch von Luca Birkholz so unglücklich abfälschte, dass sich der Ball zum 2:1 (53.) ins Tor senkte.
Die Freude über den Anschlusstreffer währte allerdings nicht lange. Nachdem sich erneut Nastassja Lein stark auf der linken Seite gegen zwei Gegenspielerinnen durchgesetzt und nach scharf nach innen gepasst hatte, lenkte Meret Felde den Ball unfreiwillig zum 3:1 (56.) ins eigene Tor.
Die Freiburgerinnen gaben sich zwar nicht auf und rannten weiter an. Sie fanden aber nur selten ein Mittel, um Lücken in die kompakte Nürnberger Defensive zu reißen. Dadurch blieben klare Tormöglichkeiten auch Mangelware. Erst in der Nachspielzeit gelang der eingewechselten Leela Egli im Nachsetzen nach Vorarbeit von Luca Birkholz der erneute Anschlusstreffer zum 3:2 (90.+3). Dabei blieb es jedoch bis zum Schlusspfiff.
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