#SSCSGE – Fehler sind zur Wiederholung da | OneFootball

Michele di Bari, Präfekt von Neapel, verkündete am Dienstag seine Entscheidung, den Verkauf von Eintrittskarten an Fans von Eintracht Frankfurt mit Wohnsitz in Frankfurt zu verbieten, um die Sicherheit der Einwohner der Stadt Neapel zu garantieren. Ein Meinungsbeitrag.

Zunächst einmal, ganz sicher sind die Vorkommnisse, die sich rund um die Spiele zwischen Eintracht Frankfurt und dem SSC Neapel im Rahmen des Achtelfinals der Champions-League 2022/23 in Frankfurt und in Neapel abgespielt haben, zu verurteilen, und es war von vornherein klar, dass dieses Spiel ein Hochsicherheitsspiel werden würde. Man sollte aber an dieser Stelle nicht vergessen, dass die Krawalle, die es rund um das Rückspiel am 15.03.2023 gab, auch dadurch ausgelöst und in die Innenstadt getragen wurden, dass der Präfekt auch damals ein solches Verkaufsverbot erlassen hatte. Das Ergebnis ist bekannt.

Es lässt mich wirklich fassungslos zurück, dass man mit dem Resultat des Fehlers, den Krawallen in der Innenstadt, jetzt das erneute Begehen des Fehlers begründet. Denn glaubt hier irgendjemand, dass sich die gewaltbereiten und -interessierten “Fans” der Eintracht und mit ihr befreundeter Fans anderer Vereine sowie natürlich auch die gewaltbereiten Fangruppen des Gastgebers diese Gelegenheit entgehen lassen werden?

Einmal abgesehen von der Tatsache, dass der Anteil der gewaltbereiten Fans gemessen an der Zahl aller Fans bei der Eintracht und nahezu allen anderen Vereinen wohl eher im Promille- als Prozentbereich liegt, ist es doch eine Tatsache, dass man Fußballfans nirgends so gut unter Kontrolle halten kann wie in einem Fußballstadion mit geregelter An- und Abreise. Aber das hat den Damen und Herren Politikern wohl noch niemand gesagt, oder, wie auch in Deutschland zu beobachten, die Volksvertreter neigen nicht dazu, auf Experten zu hören. Und das gilt nicht nur für Italien, wie man diesem lesenswerten Artikel von Philipp Köster bei 11Freunden entnehmen kann, den ich euch gern ans Herz legen möchte.

Ansonsten werden wir die Ergebnisse dieser Ignoranz am 4. November besichtigen können. Da bin ich mir leider vollkommen sicher.

Titelbild: Francesco Pecoraro/Getty Images