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·30. Oktober 2025
„Total Bock“ auf Dortmund: Wagner schiebt Krisengerede beiseite

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·30. Oktober 2025

Sandro Wagner sprach mit brüchiger, belegter Stimme, doch die leichte Erkältung bremste seine Wortgewalt ebenso wenig wie seinen Zweckoptimismus in misslicher Lage. Gestärkt von der frischen Rückendeckung durch die Klubführung und seine alte Liebe zum Spiel will der Trainer beim kriselnden FC Augsburg für die Wende sorgen – ausgerechnet gegen seinen einstigen „Lehrer“ Niko Kovac und den Topklub Dortmund.
„Heute ist der CEO zu mir gekommen“, berichtete Wagner am Donnerstag von einem Gespräch mit Geschäftsführer Michael Ströll. Der habe ihm gesagt: „Wir haben total Bock, diesen Weg zu gehen mit dir als Trainer, und haben einfach Lust auf die Sache.“ Ende der Trainerdiskussion. Oder?
Nun ja, die Lage vor dem Duell mit der Borussia am Freitag (20.30 Uhr/Sky) ist prekär. Die Augsburger Allgemeine schreibt, Wagner habe mit dem 0:6 gegen Leipzig und dem blamablen Pokalaus gegen Zweitligist Bochum (0:1) bei den Fans „fast jeden Kredit verspielt“. Der kicker, der Wagner konsequent „Trainer-Azubi“ nennt, stellt in sarkastischem Ton die Frage, ob der Trainer angesichts des „Flächenbrandes“ auch „eine Ausbildung zum Löschmeister vorzuweisen“ habe. Tatsächlich lodert und brodelt es überall beim Tabellen-15. der Bundesliga.
Die dem langfristigen Ausfall von Kapitän Jeffrey Gouweleeuw und Wagners offensivem Spielstil geschuldeten Abwehrprobleme sind angesichts der 20 Gegentore offensichtlich, gegen Dortmund könnte mit Chrislain Matsima (Oberschenkel) auch noch der stabilste Verteidiger fehlen. Sportdirektor Benjamin Weber machte nach der Pokalpleite zudem ein Offensivproblem aus.
Doch Wagner gibt den Berufsoptimisten. Aus der sportlichen Leitung „gibt mir jeder was, ich bin ja nicht alleine, das ist saugeil“, sagte der 37-Jährige und betonte: „Ich habe die Schwere nicht so, ich bin immer noch gut drauf.“
Auch er sei „immer noch überzeugt und habe Bock auf die Geschichte“, ergänzte Wagner: „Wenn wir da rauskommen, ist das geil für meine Persönlichkeit.“ Wie es ihm gehe, sei ohnehin „völlig egal, das ist wurscht, es geht um die Sache, um den Klub, um die Spieler“. Und für die sei es „eine coole Phase“, dass sich alles auf ihn konzentriere. Gegen Dortmund „rechnet keiner mit uns, das ist eigentlich eine geile Situation“.
Darüber hinaus verspüre er nichts als Dankbarkeit. „Der Fußball war, seit ich drei oder vier Jahre alt war, so gut zu mir und meiner Familie. Ich liebe dieses Spiel“, sagte er: „Gerade stellt es mir eine Frage, die ich versuchen muss, zu entschlüsseln.“
Wie die Lösung aussehen könnte? „Natürlich müssen wir etwas ändern“, betonte Wagner, „da sind wir nicht stur.“ Es gebe „viele Detailthemen“, auch in der Startelf werde es Änderungen geben.
Sein Gegenüber Kovac, unter dem Wagner beim FC Bayern spielte, leidet mit. Wagners Lage sei „nicht die leichteste, aber das bedeutet nicht, dass es für uns leicht wird“, sagte er. Das „Gegenteil“ sei der Fall. Zumal der FCA den BVB in der vergangenen Saison zweimal geschlagen hat.









































