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·21. Dezember 2025
"Wir haben die Schnauze voll": Stimmung bei der Alemannia kippt

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Anstatt sich in der Woche des 125-jährigen Vereinsjubiläums mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause zu verabschieden, musste sich Alemannia Aachen beim TSV Havelse mit einem 1:1 begnügen und überwintern damit auf einem Abstiegsplatz. Während Trainer Mersad Selimbegovic beim Gegentor eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters sah, hatten die Fans "die Schnauze voll".
Sie waren mächtig sauer, die rund 1.500 mitgereisten Fans nach Spielende. Als die Mannschaft vor den Gästeblock kam, schallten ihr lautstarke "Wir haben die Schnauze voll"-Rufe sowie Pfiffe entgegen. Einige Anhänger waren gar in den Innenraum geklettert und stellten die Spieler dort wütend zur Rede. Mehrere Minuten hielt der Austausch an, ehe die Akteure in Richtung Kabine gingen. Für den Unmut der Fans zeigte Trainer Mersad Selimbegovic bei "MagentaSport" anschließend Verständnis: "Dass sie unzufrieden sind, ist menschlich und normal. Alles gut."
Auch Lars Gindorf meinte: "Sie haben alles Recht dazu, sauer zu sein." Schließlich geht die Alemannia nach nur zwei Punkten aus den letzten fünf Partien auf einem Abstiegsplatz in die Winterpause. Dennoch rief Selimbegovic zum Zusammenhalt auf: "Es geht nur, wenn wir zusammenhalten. Wenn wir das weggeben, dann wird es ganz, ganz schwierig, weil wir noch ein paar andere Hürden zu überspringen haben. Von daher ist es wichtig, dass man sich ausspricht und den Dialog sucht. Alles okay."
Das Spiel hingegen sei "gar nicht" okay gewesen, "weil wir wieder ein Abseitstor bekommen haben, das man eigentlich nicht übersehen kann", schimpfte Aachens Coach und zeigte sich resigniert, nachdem bereits in den vergangenen Wochen mehrere Entscheidungen gegen die Alemannia ausgefallen waren. "Von Woche zu Woche das gleiche Lied. Ich bin müde davon, dass die Schiedsrichter immer wieder Fehler auf Kosten von Alemannia Aachen machen."
Ob beim Treffer tatsächlich eine Abseitsposition vorgelegen hat, lässt sich anhand der TV-Bilder nicht zweifelsfrei auflösen. Womöglich stand Paldino bei einem weiten Ball von Torhüter Opitz näher zum Tor als der letzte Aachener. Der 26-Jährige leitete den Ball anschließend zu Düker weiter, der Ilic in Szene setzte. Dieser traf dann sehenswert aus 25 Metern.
Im direkten Gegenzug gelang der Alemannia über Wriedt der Ausgleich, doch das 1:1 ist am Ende zu wenig. Dass es nicht zu mehr reichte, machte Selimbegovic auch an den Platzbedingungen fest: "Fußballerisch war nicht viel möglich." Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass Aachen weniger Torschüsse, Ballbesitz und gewonnene Zweikämpfe vorweisen konnte als der TSV. Selimbegovic legte den Finger ebenfalls in die Wunde und monierte, dass es seine Mannschaft verpasst hatte, in Führung zu gehen. "Dann haben wir den Gegner eingeladen."
Mit dem Punkt müsse Aachen "nun leben" und angesichts des späten Ausgleichs noch "irgendwie glücklich sein", wie Gindorf festhielt. Das Remis sei "extrem wichtig", wenngleich es die Alemannia in der Rückrunde "auf jeden Fall besser machen" müsse. Denn nochmal 21 Punkte werden wohl nicht reichen, um am Ende den Klassenerhalt feiern zu können. In vier Wochen geht es am heimischen Tivoli gegen den VfL Osnabrück weiter – allerdings ohne den gelb-gesperrten Felix Meyer.
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