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·5. September 2025
Zwischen Frust, Unmut und Zuversicht – Wahlempfehlung beim 1. FC Köln sorgt für Wirbel

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·5. September 2025
Hendrik Broschart
5 September, 2025
Den Vorstands-Aspiranten bleiben noch gut drei Wochen, um die Stimmen der FC-Mitglieder bei der Vollversammlung am 27. September für sich zu gewinnen. Je näher der Stichtag rückt, desto mehr scheint sich der Wahlkampf zuzuspitzen. Dazu passt auch die Empfehlung des Beirats des 1. FC Köln. Das Gremium stellt sich hinter das „Team FC“ für die Vorstandswahlen beim 1. FC Köln: Wahlempfehlung des Beirats sorgt für Wirbel.
Drei Teams treten bei der FC-Vorstandswahl gegeneinander an. (Foto: Redaktion, Kandidatencheck des Fanprojekts 1991)
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Von Hendrik Broschart und Simon Bartsch
Bei den diesjährigen Vorstandswahlen des 1. FC Köln treten zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins drei Teams gegeneinander an. Damit einher geht dann auch ein handfester Wahlkampf um die Vorstandspositionen, der nun, knapp drei Wochen vor der Wahl, erheblich an Fahrt aufzunehmen scheint. Am Mittwochnachmittag empfing der FC-Beirat die Teams um die drei Spitzenkandidaten Wilke Stroman, Sven-Georg Adenauer und Jörn Stobbe zu Gesprächen, von denen man sich auf Seiten des Beirates erhoffte, die Kandidaten und ihre Positionen zu zentralen Themen rund um den 1. FC Köln noch ein wenig genauer kennenzulernen.
Nach dem Gespräch veröffentlichte der Beirat, dem unter anderem Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Dr. Klaus Behrenbeck, Michael Mronz, Lionel Souque und Dr. Nicole Grünewald angehören, schließlich eine Stellungnahme, in der er seine Unterstützung für das „Team FC“ aussprach. Aus Sicht des Vereinsorgans bringe das Trio “die besten Voraussetzungen [mit], um den 1. FC Köln als Vorstand in eine erfolgreiche Zukunft zu führen“.
Ein wohl eher ungewöhnlicher Schritt, der auch nicht überall gut ankam. In einem offiziellen Statement kritisierte Sven-Georg Adenauer die Entscheidung des Beirats, öffentlich Stellung zu beziehen, nun am Donnerstag deutlich. Demnach sei diese Maßnahme den Kandidaten gegenüber nicht vorab kommuniziert worden: „Wir sind zutiefst irritiert über das Vorgehen des Beirats, weil wir im Vorfeld des Gesprächs nicht darüber informiert wurden, dass am Ende eine öffentliche Wahlempfehlung durch dieses Gremium abgegeben wird.“ Das ist nach Informationen von come-on-fc.com nicht möglich gewesen, weil sich der Beirat erst nach dem Gespräch und nachdem sich offenbar ein nahezu einheitliches Bild für ein Team abzeichnete zu diesem Schritt entschieden hat. Zudem sind wohl alle Teams über die Empfehlung informiert worden, bevor der Beirat die Empfehlung via FC öffentlich gemacht hat und die Kandidaten haben die Nachricht nach Informationen von come-on-fc.com auch sehr sachlich aufgenommen.
Einstimmig ist das Pro für das Team FC aber auch nicht verlaufen, immerhin war in der Mitteilung die Rede von einer „deutlichen Mehrheit“. In seiner Stellungnahme geht Adenauer noch weiter und bezichtigt den Beirat eines erheblichen Eingriffs in den Wahlkampf: „Wir sind zudem enttäuscht darüber, dass die immer wieder kommunizierte Neutralität des Vereins durch die zugehörigen Gremien erneut verletzt wird. Sowohl Mitgliederrat als auch der Beirat haben eine Wahlempfehlung ausgesprochen und wollen die Wahl damit erheblich beeinflussen“, heißt es in dem Statement. Tatsächlich steht in der Satzung weder etwas davon, dass der Beirat eine Empfehlung aussprechen soll oder darf noch, dass es ihm untersagt ist. Dennoch bleibt mindestens ein Geschmack.
Damit nicht genug: Adenauer feuerte schließlich auch gegen das vom Beirat befürwortete „Team FC“: „Wir empfehlen dem Beirat dringend über die jeweiligen 45-minütigen Gespräche hinaus die bisherigen Aktivitäten des Teams Stobbe bei anderen Vereinen zu recherchieren, um sich ein vollständigeres Bild zu verschaffen und den Vorschlag zu überdenken“, heißt es weiter. Adenauer spielte womöglich damit auf die Tätigkeit Stobbes bei den Kickers Offenbach und dem Hamburger SV als potenzieller Investor an.
Für Stobbe, Alvermann und Sobeck selbst ist die Rückendeckung des Beirats ein Grund zur Freude. Auf Anfrage von come-on-fc.com begrüßte das Team die Entscheidung des Gremiums: „Wir freuen uns, dass wir nach der Nominierung durch den Mitgliederrat nun auch den Beirat des 1. FC Köln von unseren Inhalten und Zielen überzeugen konnten“, heißt es in einem Statement. Das Team FC geht auf die Vorwürfe des Team Adenauers nicht ein und besteht auf die Urteilsfähigkeit des Beirats: „Der Beirat hat alle drei Teams eingehend geprüft und befragt und ist zu dem klaren Ergebnis gekommen, dass wir als Team FC die besten Voraussetzungen mitbringen, um den 1. FC Köln als Vorstandsteam in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.“
Unbeirrt von Adenauers Breitseite will das Team FC alle Augen auf die Wahlen Ende September richten: „Wir bedanken uns für das Vertrauen und die intensiven Gespräche. Nun wollen wir bei der Mitgliederversammlung am 27. September auch die Mitglieder überzeugen.“
Das Team um Wilke Stroman wird sich nach Informationen von come-on-fc.com zu dem Kontext sicher in einem aus ihrer Sicht passenden Moment äußern.