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·7 October 2025
Steile These von Matthäus: „Glaube nicht, dass Bayern Yamal wollen würden“

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·7 October 2025
Lothar Matthäus hat die Transferstrategie des FC Bayern gelobt – er glaubt sogar, dass die FCB-Bosse Weltstar Lamine Yamal ablehnen würden.
„Ich glaube nicht, dass sie einen Yamal wollen würden. Weil dann dreht sich vielleicht zu viel um Einen. Die Mannschaft macht es“, erklärte Matthäus bei Sky. Der Weltmeister von 1990 sieht den FC Bayern aktuell so stabil aufgestellt, dass ein Superstar-Transfer wie der des 18-jährigen Barcelona-Wunders keinen Mehrwert bringen würde.
Er führte aus, dass die Bayern bewusst eine Gehaltsstruktur etablieren, die keine Extreme zulässt: „Sie hätten sich ja vielleicht auch einen Wirtz leisten können oder einen Woltemade. Wenn sie ihn unbedingt gebraucht hätten.“ Matthäus betonte, dass die Münchner nicht „ganz nach oben“ bei den Gehältern wollen, sondern den Kader insgesamt im Gleichgewicht halten.
Mit Blick auf die aktuelle Offensivbesetzung stellte Matthäus die Frage: „Wenn Yamal kommen würde: Soll dann Olise rausgehen aus der Mannschaft?“ Er lobte dabei ausdrücklich den Sommer-Neuzugang: „Ich glaube, Olise hat die Herzen erobert bei Bayern München. Und wenn du morgen Yamal bekommen würdest für 150 oder 200 Millionen – das würde Bayern München wieder verrückt machen. Und jetzt haben sie Ruhe, sie haben Erfolg, sie haben eine tolle Atmosphäre.“
Hintergrund der Diskussion sind die jüngsten Aussagen von Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. Der 58-Jährige hatte in einem Interview mit der Welt am Sonntag betont, dass der FC Bayern weiterhin zu den finanzstarken Klubs Europas gehört. „Wir können uns jeden Transfer leisten, den wir machen wollen. Wir haben eine ausgezeichnete Kapitalquote, dem FC Bayern geht es sehr gut. Aber wir wollen einen Spieler bezahlen können – ohne zur Bank rennen zu müssen. Das ist nicht die DNA des FC Bayern“, sagte Dreesen.
Foto: IMAGO
Zugleich hatte er aber auch auf die strukturellen Nachteile gegenüber der Premier League hingewiesen. „Der Tabellenletzte der englischen Liga hat mit 125 Millionen Euro 60 Millionen mehr Medieneinnahmen als wir. Liverpool hat 200, der FC Barcelona und Real Madrid jeweils 160“, erklärte er. Trotz dieser Unterschiede sei Bayern aber wirtschaftlich gesund und könne große Transfers stemmen – wenn sie sportlich und finanziell Sinn ergeben.