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·18 novembre 2025

Osimhen: „So etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen“

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Der nigerianische SuperstarVictor Osimhen hat in einem ausführlichen Gespräch mit der UEFA tiefe Einblicke in sein Leben, seine Karriere und seine Gefühlswelt bei Galatasaray gegeben. Der 26-jährige Stürmer spricht über eine Liebe, „die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe„, seine harte Kindheit in Nigeria, den Glauben seiner Familie und seine Träume für die Zukunft. Gleichzeitig wurde der Angreifer für die Auszeichnung als Afrikas Spieler des Jahres nominiert und konkurriert mit Achraf Hakimi und Mohamed Salah um den prestigeträchtigen Titel.

„Ich kam nach Istanbul und hatte so etwas noch nie gesehen“

Besonders eindrucksvoll schildert Victor Osimhen den Moment seines Wechsels zu Galatasaray. „Ich habe für meine Familie und mich selbst getan, was ich tun musste. Ich kam in Istanbul an und hatte so etwas noch nie in meinem Leben gesehen„, erzählt der Stürmer. Ein Mitarbeiter des Vereins habe ihn vorgewarnt, dass draußen viele Menschen auf ihn warten würden. „Ich fragte: ‚Was meinst du damit, warten draußen viele Fans auf mich?‘„, erinnert sich Osimhen. Als er schließlich vor die Tür trat, habe ihn ein Bild empfangen, das er nicht vergessen werde: „Als ich dort ankam, bot sich mir ein unglaublicher Anblick. Als ich das sah, fühlte ich mich, als würde eine frische Brise über mich hinwegwehen.“


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Der Nigerianer betont, wie sehr ihn die Dimension des Klubs überrascht habe. „Galatasaray ist ein großer Verein, aber bevor ich dazukam, wusste ich nicht, wie groß er wirklich ist„, gibt er offen zu. Heute sei ihm klar, was das Tragen des Wappens bedeutet: „Man muss sich bewusst sein, dass jeder Tropfen Schweiß, den man vergießt, für dieses Wappen ist!“ Am Ende sei in ihm ein klares Gefühl gereift: „Ich sagte mir: ‚Hier möchte ich hin, hier möchte ich sein.‘

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Von der Müllhalde zum Weltstar

Im Interview spricht Osimhen auch offen über seine schwierige Kindheit. „Bevor ich berühmt wurde, hatte ich eine sehr schwere Kindheit. Ich komme aus einer sehr armen Familie. Einem Ort ohne Zukunftsperspektiven„, sagt der Angreifer. Aufgewachsen sei er an einem Ort, „wo meine Träume wahr wurden„, obwohl dort eine Müllhalde den Alltag der Kinder prägte. „Dort gab es eine Müllhalde. Meine Freunde und ich gingen dorthin und suchten nach Schuhen. Wenn man für den rechten Fuß eine andere Marke und für den linken Fuß eine andere Marke fand, kombinierte man beide. Wir nahmen sie mit nach Hause, wuschen sie, trockneten sie in der Sonne und benutzten sie am nächsten Tag zum Spielen„, erzählt er.

Diese Bilder machen deutlich, welchen Weg Victor Osimhen gegangen ist. Ohne materiellen Komfort, aber mit unerschütterlichem Willen und der Liebe zum Fußball legte er den Grundstein zu einer Karriere, die ihn heute in die Weltspitze geführt hat. „Als ich aufwuchs, hatte ich nicht das Privileg, ein gutes Leben zu führen. Aber ich glaubte fest an mich und mein Talent. Ich wusste, dass ich es irgendwie schaffen würde„, sagt er rückblickend.

Glauben, Familie und der Name „Victory“

Eine wichtige Rolle in der Geschichte von Victor Osimhen spielt seine Familie. Besonders seine Schwester Blessing Osimhen kommt im Interview zu Wort und schildert, wie der Glaube die Entwicklung ihres Bruders geprägt hat. „Ich hätte nie gedacht, dass Victor Fußball spielen würde. Das Einzige, was mein Vater Victor gab, war die Bibel„, sagt sie. Ihr Vater habe damals zu ihm gesagt: „Ich habe kein Geld für dich, ich habe nichts, womit ich dich unterstützen könnte, aber nimm diese Bibel und geh.“ Für Blessing war dies der Moment, „der unsere Geschichte verändert hat„.

Auch der Name des Stürmers ist symbolisch aufgeladen. „Als meine Mutter Victor zur Welt brachte, gab mein Vater ihm den Namen ‚Victory‘„, erzählt Blessing. Für die Familie sei er immer ein Wunderkind gewesen, dessen Weg von außen oft unterschätzt werde. „Die Leute sehen das nicht. Sie kennen seine Reise nicht. Sie wissen nicht, wie sehr er gekämpft hat. Victor ist ein Kämpfer und hat seit seiner Kindheit einen entschlossenen Charakter. Seine Motivation macht mich stolz„, sagt sie. Diese Kombination aus Glauben, mentaler Stärke und familiärem Rückhalt bildet das Fundament seiner Karriere.

Der Schmerz über den Verlust der Mutter

So sehr der Erfolg für Osimhen heute sichtbar ist, so extrem tragen ihn auch persönliche Verluste. Besonders der Tod seiner Mutter bewegt ihn noch immer tief. „Der Tod meiner Mutter schmerzt mich auch heute noch„, sagt der Stürmer. Sie habe nicht mehr genug Zeit gehabt, „um die Dinge zu genießen, für die sie Opfer gebracht hatte„. In seinen Worten wird deutlich, dass viele seiner heutigen Leistungen und Erfolge auch ein stiller Tribut an ihre Lebensleistung sind.

Seine Schwester Blessing Osimhen ist überzeugt, dass die Eltern ihn weiterhin begleiten. „Victor ist nicht zufällig dort, wo er heute ist. Ich bin mir sicher, dass meine Mutter und mein Vater stolz auf ihn sind. Ich werde für immer, bis zu meinem letzten Atemzug, stolz auf ihn sein„, sagt sie. Für den Angreifer ist diese emotionale Verbundenheit zugleich Antrieb und Verantwortung, den eingeschlagenen Weg entschlossen fortzusetzen.

Osimhens Ziele: ein großer Ort, harte Arbeit und tägliche Entwicklung

Mit Blick auf die Zukunft spricht Victor Osimhen klar und zugleich bodenständig über seine Ambitionen. „Wo sehe ich mich in der Zukunft? An einem großen Ort, aber ich muss hart arbeiten und mich jeden Tag weiterentwickeln„, erklärt er. Er sei sich sicher, „dass ich es schaffen werde„, knüpft dieses Selbstvertrauen jedoch ausdrücklich an Disziplin und tägliche Arbeit.

Dass er bei Galatasaray eine neue sportliche Heimat gefunden hat, in der er sowohl sportlich als auch emotional getragen wird, unterstreicht Osimhen immer wieder. Die Liebe der Fans, das Vertrauen des Vereins und die Größe des Klubs bilden für ihn den Rahmen, um sowohl seine eigenen Ziele als auch die Ambitionen der Mannschaft zu verwirklichen – in der Liga, in Europa und auf der ganz großen Bühne.

Nominiert als Afrikas Spieler des Jahres

Die sportliche Wertschätzung für Victor Osimhen spiegelt sich aktuell auch in einer besonderen Auszeichnung wider. Die afrikanische Fußballkonföderation (CAF) hat ihn für die Wahl zum Fußballer des Jahres in Afrika nominiert. Wie in der Erklärung der Konföderation und in Berichten der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi hervorgeht, stehen drei Spieler im Finale der Wahl.

Neben Galatasarays nigerianischem Star sind der marokkanische Nationalspieler Achraf Hakimi von Paris Saint-Germain und der ägyptische Torjäger Mohamed Salah vom FC Liverpool nominiert. Osimhen konkurriert damit mit zwei der größten Namen des Weltfußballs um den Titel. Unabhängig vom Ausgang der Wahl zeigt bereits die Nominierung, welchen Stellenwert sich der Stürmer in den vergangenen Jahren erarbeitet hat – vom barfuß kickenden Kind an der Müllhalde bis zum Topstar auf der Bühne des internationalen Fußballs.

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