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·19. November 2025
Entwicklung oder Überforderung? Said El Malas Berufung zur DFB-Elf im Für und Wider

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Tim Vrastil
19 November, 2025
Nach der Teilnahme an der Vorbereitung auf das Duell gegen Luxemburg und 90 Minuten auf der Bank der deutsch Elf, war der Ausflug zum Team von Julian Nagelsmann auch schon wieder beendet für den Youngster des 1. FC Köln: Für Said El Malas Berufung in die DFB-Elf gibt es Für und Wider.
Said El Mala im DFB-Trikot (Foto: Jan Kruger / Getty Images)
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„Said hat einen guten Eindruck gemacht“, erklärte Julian Nagelsmann nach dem zähen 2:0-Erfolg über Luxemburg im WM-Qualifikationsspiel am Freitag. Der Youngster war das erste Mal dabei und ist ein superangenehmer junger Mann. Er ist demütig genug und frech genug“, so der Bundestrainer weiter. Dass der 19-Jährige für das zweite und finale Qualifikationsspiel gegen die Slowakei am Montag (6:0) bereits wieder bei der U21 weilte und dort in einer wichtigen Phase der EM-Qualifikation mithelfen soll, sei eine im Vorfeld beschlossene Absprache gewesen. So oder so, mit seinen ersten Trainingseinheiten im A-Kader der DFB-Elf hat sich für den jungen Offensivspieler nunmehr eine weitere Tür geöffnet, die er mit guten Leistungen beim 1. FC Köln in der Bundesliga durchschreiten soll. Oder?
Mit seiner laut FC-Coach Lukas Kwasniok „exorbitant schnellen“ Entwicklung hat El Mala den ein oder anderen Schritt in seiner noch jungen Karriere übersprungen und gilt trotz seines Alters bereits als größter Hoffnungsschimmer im Kader der Geißböcke auf dem Weg zum vermeintlichen Saisonziel Klassenerhalt. Dennoch mahnte der Kölner Trainer vor zu großen Erwartungen und bemängelte auch öffentlich zuletzt die Defensivarbeit seines Juwels. Während El Mala bei seinem Club bereits jetzt absoluter Publikumsliebling ist, darf man sich auf Nationalmannschaftsebene durchaus fragen, ob die frühe Berufung in den A-Kader nicht doch ein wenig voreilig erfolgte. Für die deutsche U21 bestritt der gebürtige Krefelder nämlich bislang erst fünf Länderspiele, vier davon in der EM-Qualifikation.
Drei Mal stand er dabei in der Anfangsformation, zwei Mal wurde er von Nachwuchscoach Antonio Di Salvo eingewechselt. Gegen Georgien gelang dem Youngster erst der erste Assist. Dennoch braucht man kein Wahrsager zu sein, um zu wissen, dass er im Kreise der jüngeren DFB-Talente in der nähere Zukunft ziemlich sicher deutlich mehr Spielzeit bekommen wird als beim Weltmeister von 2014. Mit mehr Spielzeit würde El Mala in eine größere Rolle hineinwachsen und gleichzeitig mehr Verantwortung übernehmen, was ihm sowohl auf wie neben dem Platz weiterbringen würde. Dazu hat er bei der U21 nicht den ganz großen Druck, der immer wieder (auch medial) mit A-Einsätzen einhergeht.
Auch wenn das 6:0 gegen die Slowakei und die erfolgreiche direkte WM-Qualifikation glückte, gab es in der Vergangenheit auch immer wieder Kritik an den Auftritten der Nagelsmann-Auswahl. Dem „Raum zum Wachsen“ wird beim Nachwuchs tendenziell mehr Wichtigkeit zugesprochen als den unmittelbaren Ergebnissen, was dem Offensivmann zugutekommen und noch einmal Last von seinen Schultern nehmen dürfte. Weitere Nominierungen und Einsätze würden gerade auch jetzt in der aktuellen Qualifikationsphase sowohl seinen Charakter stärken und sein taktisches Verständnis fördern – zweifelsohne eine gute Vorbereitung für eine mögliche Zukunft bei der A-Nationalelf.
Auf der anderen Seite hat auch eine frühe Berufung in den Kreis von Deutschlands Elitekickern seine Vorteile. Unter Nagelsmann würde El Mala regelmäßig mit den besten deutschen Fußballern trainieren, dazu ist das Niveau und die Intensität im Training sicher nochmal ein wenig höher als bei der U21. Mit Joshua Kimmich, Leroy Sané oder auch Leon Goretzka stehen ihm zudem erfahrene Profis und gestandene Nationalspieler zur Seite, mit denen er sich im direkten Austausch wertvolle Tipps holen kann. Abseits des Feldes stellt ihn ein Platz im A-Kader vielmehr ins Rampenlicht. Der Marktwert würde bei ordentlichen Leistungen viel schneller in die Höhe steigen. Davon könnte bei einem möglichen Verkauf in Zukunft dann auch der FC finanziell profitieren.
Mental gesehen ist die Nominierung bereits ein Statement von Nagelsmann, er schenkt dem dribbelstarken Youngster trotz gerade einmal zehn Bundesligaeinsätzen bereits jetzt großes Vertrauen. Die Kehrseite der Medaille könnten jedoch ein immer größer werdender Medienhype um seine Person sowie zu wenig Spielzeit sein. Sollte dieser Fall eintreten, würde El Mala seiner Entwicklung schaden. Zwar hat sein Schritt von der 3. Liga in die Bundesliga eindrucksvoll gezeigt, dass er sehr schnell als Spieler (und Mensch) wachsen kann – dennoch besteht das Risiko der (psychischen) Überbelastung beziehungsweise Überforderung.
Said El Mala hat zweifelsohne eine große Zukunft vor sich, sollte er verletzungsfrei bleiben und weiterhin hart an sich arbeiten. Was seine nahe Zukunft betrifft, so könnte auch ein hybrider Ansatz für seine sportliche und menschliche Entwicklung die besten Voraussetzungen bieten. Bei der U21 bietet sich der Rahmen, um sein Spiel technisch wie taktisch auf das nächste Level zu bringen. Dort kann er sowohl Stammspieler sein, als auch eine größere Rolle auf und neben dem Platz einnehmen. Gleichzeitig kann er durch vereinzelte Berufungen (und Einsätze) bei der A-Nationalelf reinschnuppern und so wertvolle Erfahrungen sammeln, die ihn auf eine mögliche DFB-Zukunft in den kommenden Jahren vorbereiten.
Durch den frühen Kontakt mit dem Nagelsmann-Tross kann er sich so akklimatisieren und leichter einfinden, sollte er beispielsweise am Saisonende oder in den nächsten Jahren regelmäßiger Gast dort sein. Wie auch immer die Entscheidungen von Bundestrainer Nagelsmann sowie U21-Coach Di Salvo aussehen werden, eins steht fest: Mit Said El Mala hat Deutschland wieder einen echten Rohdiamanten in seinen Reihen, den es nun behutsam zu schleifen gilt. Der nächste Schritt ist nun allerdings erst einmal auf Clubebene zu machen, so die unmissverständliche Botschaft des DFB-Coaches. „Said muss nun unumstrittener Stammspieler werden.“









































