Will denn keiner mitsingen? Bei RB Leipzig streiten sich die Fans | OneFootball

Deutsche Fankultur ist geprägt von Tradition. Davon gibt es bei RB Leipzig bisher nicht allzu viel, schließlich wurde der Verein erst 2009 gegründet. Auf den Rängen offenbaren sich deshalb jetzt Probleme, die andernorts so nicht aufkommen würden.

Obwohl es beim Tabellenzweiten der Bundesliga sportlich wieder besser läuft, habe "die Stimmung [sich] im Vergleich zur letzten Saison verändert", schrieb das Online-Portal 'RB-Fans.de' in einem Social-Media-Post. Offensichtlich nicht zum Guten, dann daran angeschlossen wurde die Frage, wie die Stimmung wieder besser werden könne.

Die Antworten beinhalteten dabei auch die zugrundeliegenden Probleme. Ein großes Thema: Viele Zuschauer im Leipziger Stehplatzsektor B wollen da scheinbar gar nicht hin. "Die Tickets im Fanblock gehen zum Schluss weg, also kaufen Zuschauer die Karten, die eigentlich lieber sitzen wollen oder die günstigen Tickets nutzen", schildert 'RB-Fans.de' Beobachtungen aus dem Vorverkauf.

Bemängelt wurde außerdem sie Songauswahl ("abgespult wie eine Playlist"), dass "Gelaber" der Capos und die "primitiven Gegnerbeleidigungen", sie würden potenzielle Fans abschrecken, weil sie "niveaulos" seien. Auch politische Banner werden als kontraproduktiv betrachtet, hier wird die zuletzt thematisierte Stadtbilddebatte um Bundeskanzler Friedrich Merz als Negativbeispiel genannt.

Der offenkundige Ärger untereinander hatte in letzter Zeit auch immer wieder sichtbare Folgen. Gegen Köln, Bremen und den HSV machten die Gästefans die Red Bull Arena voll. Auch beim heutigen Ost-Duell im Pokal gegen Magdeburg wird ein ähnliches Bild erwartet.

Wie sich das Stimmungsbild ändern soll? Laut der Zuschriften werden bei RB mehr Capos gewünscht, die nicht nur die aktive Fanszene im Blick haben. Außerdem sollen die Gesänge kürzer und knackiger werden, sowie mehr alte Lieder angestimmt werden. Die Umfrage soll erst der Anfang eines Prozesses sein, heißt es.

📸 RONNY HARTMANN - AFP or licensors