DFB-Frauen
·21 September 2025
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Der aktuelle Vizemeister VfL Wolfsburg setzt sich in der Google Pixel Frauen-Bundesliga erneut in der Spitzengruppe fest. Dank eines Last-Minute-Tores kam die Mannschaft von Trainer Stephan Lerch am 3. Spieltag zu einem 2:1 (1:1)-Auswärtserfolg beim 1. FC Köln und hat als Tabellenvierter ebenso sieben Punkte auf dem Konto wie Spitzenreiter SC Freiburg, Titelverteidiger FC Bayern München und der SV Werder Bremen.
Vor 2240 Zuschauer*innen im Franz-Kremer-Stadion am Geißbockheim gelang Carlotta Imping (38.) mit einem sehenswerten Linksschuss der Führungstreffer für die Kölnerinnen. VfL-Torjägerin Lineth Beerensteyn (45.) glich aber noch vor der Pause aus. Die Entscheidung fiel dann erst in der Nachspielzeit. Wolfsburgs Innenverteidigerin Camilla Küver (90.+7) köpfte den Ball nach einer Ecke von Janou Levels zum späten 2:1-Siegtor in die Maschen und besiegte für den FC die dritte Niederlage im dritten Saisonspiel. Als Schlusslicht wartet Köln als einziges Team noch auf den ersten Zähler.
"Wir sind sehr froh über die drei Punkte, es war ein hartes Stück Arbeit", meinte Wolfsburgs Trainer Stephan Lerch im Interview bei MagentaSport. "Köln war sehr eklig in den Zweikämpfen, hat es uns schwer gemacht. Unsere Mannschaft hat aber Moral und Mentalität gezeigt. In der zweiten Halbzeit hatten wir ein Chancenplus. Daher geht der Sieg aus meiner Sicht insgesamt auch in Ordnung."
Siegtorschützin Camilla Küver erklärte: "Es ist die pure Erleichterung. Viel besser hätte ich es mir nicht ausmalen können. Janou und ich hatten in der Woche noch Eckbälle trainiert. Ich wusste, dass ich die Zielspielerin bin."
Kölns Trainerin Britta Carlson, die früher auch lange Co-Trainerin in Wolfsburg war, analysierte: "Die Mannschaft hat hart gearbeitet und alles investiert. Deshalb hätten wir auch einen Punkt durchaus verdient gehabt. Es ist sehr bitter, dass wir durch ein unnötiges Standard-Gegentor am Ende mit leeren Händen dastehen. Sehr schade, dass wir uns für den großen Aufwand nicht belohnen konnten."
Torschützin Carlotta Imping sagte: "Ich freue mich über mein Tor, aber es tut sehr weg, dass wir am Ende noch verloren haben. Wir müssen die Köpfe hochnehmen und an die gezeigte Leistung anknüpfen. Schon am Mittwoch geht es in Essen weiter."
Neben Britta Carlson gab es auch noch für einige Kölner Spielerinnen ein Wiedersehen mit ihrem früheren Verein. Torhüterin Lisa Schmitz, Ex-Nationalspielerin Marina Hegering, Sara Agrez sowie die aktuell noch verletzten Anna-Lena Stolze und Pauline Bremer haben allesamt ebenfalls eine Wolfsburg Vergangenheit.
Im Vergleich zum 0:1 beim SC Freiburg nahm Britta Carlson zwei Veränderungen in ihrer Anfangsformation vor. Für Weronika Zawistowska, die verletzungsbedingt passen musste, und Martyna Wiankowska kehrten Anna Gerhardt und Sylwia Matysik in die Startelf zurück.
Auch beim VfL gab es zwei Umstellungen gegenüber dem 3:1-Heimerfolg gegen den FC Carl Zeiss Jena. Vivien Endemann und Justine Kielland nahmen zunächst auf der Bank Platz. Dafür liefen Lineth Beerensteyn und Ella Peddemors von Beginn an auf. Während Thea Bjelde wegen einer im Training erlittenen muskulären Verletzung im Aufgebot fehlte, gehörte Nationalspielerin Sarai Linder erstmals wieder zum Kader.
Beide Teams gingen von Beginn an ein hohes Tempo und lieferten sich ein intensives Duell mit zahlreichen Zweikämpfen. Dadurch konnten die Kölnerinnen die Partie offen gestalten. Auch Offensivaktionen gab es auf beiden Seiten. Laura Feiersinger mit einem Distanzschuss und Marina Hegering per Kopfball verfehlten das Wolfsburger Tor. Auf der Gegenseite waren mehrere Versuche von Alexandra Popp sowie von Lineth Beerensteyn nicht präzise genug.
Mit einem sehenswerten Treffer gingen die Gastgeberinnen in Führung. Carlotta Imping wurde knapp außerhalb des Strafraums nicht angegriffen, konnte sich den Ball in Ruhe auf den linken Fuß legen und schlenzte die Kugel ins linke obere Toreck zum 1:0 (38.). Für die 21 Jahre alte gebürtige Kölnerin war es das erste Tor in der höchsten deutschen Frauen-Spielklasse und für ihre Mannschaft der erste Treffer in der laufenden Saison.
Die Wölfinnen antworteten mit wütenden Angriffen und hatten nur wenig später den Ausgleich auf dem Fuß. Lineth Beerensteyn setzte sich im Strafraum gegen Sara Agrez durch, scheiterte dann aber frei vor ihrer früheren Mitspielerin Lisa Schmitz, die sich beherzt den Ball schnappte. Kurz vor der Pause musste die Ex-Wolfsburgerin dann aber doch hinter sich greifen. Nach einer Rechtsflanke von Svenja Huth legte Alexandra Popp per Kopfball für Lineth Beerensteyn auf, die ebenfalls per Kopf zum 1:1 (45.) erfolgreich war.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wollte der VfL Wolfsburg nachsetzen und schrammte nur knapp an der Führung vorbei. Nach einer erneuten Rechtsflanke von Svenja Huth konnte Lineth Beerensteyn den Ball am zweiten Pfosten nicht über die Linie drücken. Von der linken Seite brachte Cora Zicai den Ball nach innen, Svenja Huths Kopfball ging jedoch vorbei.
Nach einer guten Stunde wechselte VfL-Trainer Stephan Lerch mit Vivien Endemann (für Cora Zicai) und der wiedergenesenen Sarai Linder (für Marie-Joelle Wedemeyer) zwei weitere deutsche Nationalspielerinnen ein, um den Druck noch zu erhöhen. Einige Minuten später zog Alexandra Popp aus gut 16 Metern wuchtig ab. Ihren abgefälschten Schuss parierte Lisa Schmitz jedoch mit einer starken Parade.
Beim 1. FC Köln wurde die erst 17 Jahre alte Julia Schiffarth (für Laura Feiersinger) eingewechselt und fasste sich nur wenig später aus mehr als 20 Metern ein Herz. Nationaltorhüterin Stina Johannes war jedoch auf dem Posten.
Insgesamt nahm der Druck der Gäste aber immer mehr zu. So stand die eingewechselte Schweizerin Smilla Vallotto nach einem harten Zweikampf zwischen Marina Hegering und Alexandra Popp plötzlich völlig frei am Elfmeterpunkt, traf aber das Tor nicht. Dennoch durften die Wölfinnen am Ende noch jubeln. Camilla Küver war kurz vor Ablauf der Nachspielzeit nach einem Eckball von Janou Levels am kurzen Pfosten per Kopf zur Stelle und beförderte den Ball zum umjubelten 1:2 (90.+7) ins Netz. Wermutstropfen für den VfL: Anführerin Alexandra Popp schied mit einer Sprunggelenkverletzung vorzeitig aus.